Volltext: Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten zwei Kriegsjahren (Ergänzungsheft 5 1933)

Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten zwei Kriegsjahren 
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Den Hauptanteil an den Verlusten trug die Infanterie. Sie nahm 
im Kampfe die am meisten gefährdete Stellung ein und machte die bei 
weitem überwiegende Masse der Kämpfer aus. Nach einer vom kriegs¬ 
statistischen Bureau auf Grund der Verlustlisten aufgestellten, der Zahl 
nach unvollständigen, der Zusammensetzung nach zutreffenden Übersicht 
verteilten sich die Verluste: 
Von Kriegsbeginn bis Mai 1915 Von Mai 1915 bis Anfang Mai 1916 
Infanterie 96.9 v. H. . . 97.0 v. H. des Gesamtabganges 
Kavallerie 0.9 v. H. . . 1.4 v.H. „ „ 
Artillerie 1.3 v. H. . . 0.6 v.H. „ 
Technische u. Verkehrs¬ 
truppen 0.3 v. H. . . 0.5 v. H. „ „ 
Hilfstruppen u. Sonstige 0.6 v.H. . . 0.5 v.H. „ „ 
Sehr wichtig ist die Unterscheidung zwischen vorübergehenden Ab¬ 
gängen, deren Träger später wieder zu militärischer Verwendung ge¬ 
eignet wurden, und bleibenden Abgängen. Letztere sind mit den auf den 
Schlachtfeldern gefallenen und mit den in Kriegsgefangenschaft gestor¬ 
benen Kämpfern nicht erschöpft. Ihnen müssen jene hinzugezählt werden, 
die ihren Verwundungen oder Erkrankungen erlagen, sowie jene, die 
dauernd undienstbar wurden. Nach einer Statistik des „Gemeinsamen 
Zentralnachweisebureaus" starben in den Heilanstalten: 
Von Kriegsbeginn bis Ende Dez. 1915 . 1850 Offiziere, 87.149 Mann 
Von Jänner bis Ende April 1916 .... 522 „ 28.395 „ 
Vom Mai bis Ende Juli 1916 366 „ 21.553 „ 
Zus. von Kriegsbeg. bis Ende Juli 1916 2738 Offiziere, 137.097 Mann 
Das sind 5.5 v. H. aller Verwundeten und Kranken mit Ausschluß der 
letzten drei Monate1). Doch sind unter den Verstorbenen auch solche, 
die sich die Todeskrankheit nicht im Felde zugezogen hatten. Der Hun¬ 
dertsatz der tatsächlich ihren Kriegsverletzungen und -Erkrankungen Er¬ 
legenen ist daher etwas niedriger. 
Größer als die Zahl der Verstorbenen war die Zahl der zu keinejn 
Militärdienst mehr Fähigen und aus der Wehrmacht Ausgeschiedenen. 
1) Für die Errechnung der bis zu einem bestimmten Zeitpunkte den Verwun¬ 
dungen und Krankheiten Erlegenen können nur die Verwundeten und Kranken aus¬ 
schließlich der jeweils letzten drei Monate in Betracht gezogen werden, da sich diese 
noch in den Heilanstalten befanden. Die Summe der Verwundeten und Kranken betrug: 
bis 30. September 1915 1,871.000, bis 31. Dezember 1915 2,162.000 und bis 30. April 
1916 2,508.000 Männer.
	        
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