Volltext: Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten zwei Kriegsjahren (Ergänzungsheft 5 1933)

32 F r a n e k, Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten ¡zwei Kriegsjahren 
Im großen ganzen kann festgestellt werden, daß bis Anfang Mai 
1916 einer Vermehrung um 151 Kampfbataillone auch eine Vermehrung 
um 31 Infanterie- (Gebirgs- und Landsturm-) Brigaden gegenüber¬ 
stand (wobei sich die Zahl der Brigaden außer Divisionsverband um 
5 vermindert hatte). Dieses Verhältnis entsprach im wesentlichen der 
in der öst.-ung. Armee üblichen Zusammenfassung von Kräften. In 
der Zwischenzeit war durch Aufstellung und Auflösung von Gruppen 
aller Art ein vielfältiger Wandel in diesem Bestände vor sich gegangen, 
der in der Tabelle nicht zum Ausdruck kommt, und der einer späteren 
Betrachtung vorbehalten bleibt. 
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Zwei Jahre lang kämpfte die Armee der Donaumonarchie nun 
schon gegen eine Übermacht von Feinden. Sie hatte große Opfer ge¬ 
bracht und große Erfolge errungen; sie war dabei durch einen unauf¬ 
hörlichen Wirbelsturm von Verbrauch und Ersatz, von Zerstörung und 
Erneuerung hindurchgegangen, der sie in einem ständigen Wandel er¬ 
hielt. Wieviele von den Kämpfern, die im August 1914 ins Feld gezogen 
waren, standen noch unversehrt auf der Walstatt? Wie viele Gewehre 
und Geschütze, Kampfmittel und Rüstungsgeräte aller Art waren noch 
dieselben wie zu Kriegsbeginn? Menschen und Kampfmittel waren in 
weitestem Umfange ausgewechselt; aber das beginnende dritte Kriegs¬ 
jahr sah gleichwohl die Armee als Ganzes stärker und reicher, als sie 
in jenen, schon weit zurückliegenden Tagen gewesen war. Das war 
das Ergebnis einer unausgesetzten, zähen, entschlossenen Aufbauarbeit 
gewesen. Schon hoben sich jedoch langsam die Grenzen des Ver¬ 
mögens zu solcher Leistung ab: die Reserven an Menschenkraft drohten 
zu versiegen, die industrielle Leistungsfähigkeit war kaum mehr einer 
Steigerung fähig, viele Rohstoffe begannen knapp zu werden. Dies 
alles zu einer Zeit, da niemand ein Ende des Ringens abzusehen ver¬ 
mochte, und da der Krieg immer entschiedener zu einem Materialkrieg 
wurde. Gewaltige Aufgaben mußten der militärischen Organisation aus 
dieser Lage auch in der nächsten Zukunft erwachsen. 
Berichtigung: Auf Seite 14, 3. Zeile von oben, soll es statt „Tafel II, Seite 26" 
richtig heißen: „Tabelle Seite 13."
	        
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