Volltext: Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten zwei Kriegsjahren (Ergänzungsheft 5 1933)

Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht in den ersten zwei Kriegsjahren 25 
d) K.k. und k. u. Landsturm 
(Hiezu Tabellen 5 und 6) 
Außerordentliche Bedeutung gewann in diesem Kriege der Land¬ 
sturm für die Armee der Donaumonarchie. Schon in den ersten Kriegs¬ 
monaten hatten die meisten seiner Einheiten entgegen ihrer eigentlichen 
Bestimmung und auch gegen alle Voraussicht gleich den Truppen erster 
Linie in den Kampf geworfen werden müssen. In der Folge bildete 
der Landsturm immer wieder eine ebenso ergiebige wie wertvolle Re¬ 
serve, um der Wehrmacht neue Kräfte zuzuführen. Da dies stets unter 
dem Drange der Ereignisse erfolgte, vieles rasch improvisiert wurde, 
Etappenformationen in den Kampf traten, für den Kampf bestimmte 
Einheiten zu plötzlich dringend werdenden Etappendiensten verwendet 
wurden, gestaltete sich das organisatorische Schicksal der meisten Land¬ 
sturmverbände vielfältig und wurde die Gliederung des Landsturmes 
mit der Zeit recht verworren. 
Im August 1914 waren mit der Feldarmee ausmarschiert: 
38 k. k. Landsturm-Infanterieregimenter mit 136 Bataillonen, 
32 k. u. „ „ „ 97 „ , zusammen 
70 „ „ „ 233 
In den ersten Wochen nach Beendigung der Mobilisierung folgten 
30 Landsturm-Marschbataillone; gleichzeitig wurde der Landsturm 
2. Aufgebotes organisiert. Österreich stellte 130 Landsturm-Territorial¬ 
bataillone, in 17 Landsturm-Territorialbrigaden, Ungarn 97 Landsturm- 
Etappenbataillone in 9 Landsturm-Etappenbrigaden gegliedert. Zusam¬ 
men 227 Bataillone, von denen 30 in den Donaubrückenköpfen verblie¬ 
ben, die übrigen an die Fronten gingen. 
Sehr bald trat die oben angedeutete Vermengung in den Verwen¬ 
dungen ein; dazu gesellten sich bei allen Verbänden beträchtliche Ab¬ 
gänge, die man nicht ersetzen konnte. Man mußte die Zahl der Ein¬ 
heiten vermindern, löste mehrere höhere Landsturm verbände und Trup¬ 
penkörper auf und verteilte sie auf andere Truppen oder zog sie zu 
kleineren Verbänden zusammen. Auf diese Art verschwanden bis zum 
Frühjahr 1915 17 österreichische und 16 ungarische, bis Ende Juli 1916 
weitere 3 österreichische und 1 ungarisches, zusammen 37 Landsturm- 
Infanterieregimenter aus der Kriegsgliederung der Wehrmacht; 7 öster¬ 
reichische und 4 ungarische Landsturmregimenter gerieten in Przemysl 
in Gefangenschaft. Damit war der Auflösungsprozeß abgeschlossen, es 
konnten sogar folgende Truppenkörper neu aufgestellt werden:
	        
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