Volltext: Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit der Stände von Österreich ob der Enns

XXXV. 
TAUBSTUMMENINSTITUT. 
Schon im Jahre 1814, sohin zwei Jahre nach der vom 
Cooperator an der St. Matthiaspfarre dahier, Michael 
Reitter, errichteten Privatlehranstalt für Taubstumme, wur¬ 
den die Stände von der Regierung eingeladen, die zur 
Emporbringung und Aufrichtung dieses Instituts erforder¬ 
lichen und auf ungefähr 1700 fl. jährlich sich belaufenden 
Auslagen aus dem Domesticalfonde zu bestreiten. 
So sehr auch das Verordneten-Collegium das Bestehen 
einer solchen Anstalt als eine Wohlthat für das ganze 
Land anerkannte, so waren doch die damaligen Verhält¬ 
nisse nicht derart, um dem Ansinnen entsprechen zu 
können, einerseits, weil der Domesticalfond ohnehin zur 
Leistung beträchtlicher Vorschüsse, zumeist für das Militär¬ 
ärar, in Anspruch genommen war, und anderseits das 
mit beinahe unerschwinglichen Steuern und Lasten be¬ 
schwerte Land diese neue Auslage umsoweniger zu leisten 
vermochte, als an den repartirten Steuern beträchtliche, 
fast uneinbringliche Rückstände hafteten. 
Das Verordneten-Collegium glaubte daher auf den 
Studienfond hinweisen zu müssen, dem ohnehin die Unter¬ 
haltung der hierländigen Studien- und Lehranstalten ob¬ 
liegt und noch überdies nach Aufhebung der juridischen 
Studien dahier durch Versetzung und Sterbfall einiger 
Professoren eine jährliche Ersparung zugeflossen ist. 
Hierauf erfolgte keine Erledigung. 
Im Jahre 1835 wurde an Se. Majestät eine Denkschrift 
über die Bildung der gesammten Taubstummen in der
	        
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