Volltext: Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit der Stände von Österreich ob der Enns

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Landhause, wo vorhin die Predikanten gepredigt, bis zur 
Herstellung der Spitalkirche den Kapuzinern zur Verrich¬ 
tung ihrer Gottesdienste eingeräumt und zu diesem Behufe 
adaptirt werden möchte. 
D. 15. 99. Nr. 7. Da bei den Verhandlungen wegen Förderung des 
vSchulwesens die Jesuiten sich erboten hatten, die stän¬ 
dische Jugend mit und neben der ihrigen zugleich zu 
unterrichten, so wurde ihnen der mittlere Gadern des Schul- 
1. c. Nr. 9. stockes gegen Revers ad interim zur Benützung angeboten, 
woselbst sie am 24. November 1629 unter dem Geläute der 
Glocken mit der Schuljugend ihren feierlichen Einzug hielten, 
Annai. 13.F0i.87. den 55 Jahre früher der protestantische Magister Lorenz 
Püchler mit seinen Zöglingen gehalten hatte. 
Das Schullocal im Landhause war jedoch den Jesuiten 
theils nicht ausreichend, theils nicht recht passend, daher 
ihnen das vom ehemaligen Rector Anomäus erkaufte Haus 
überlassen wurde. 
Nach Räumung des Landhauses von Seite der Jesuiten 
verblieb den Ständen somit wieder der ganze Schulstock 
für das Privatinstitut der adeligen Jugend, für welches sie 
sich im Jahre 1629 den oberen und unteren Gadern Vor¬ 
behalten hatten, allein das Institut kam zu kostspielig, 
c. 1/6. 134. besonders die Schulwirtschaft, es wurde daher im Jahre 1635 
aufgehoben und dafür die Betheilung mit Stipendien ein¬ 
geführt. 
Die dadurch leer gewordenen Localitäten der ehe¬ 
maligen Landschaftsschule wurden theils für die an die 
Stelle des Instituts getretenen Exercitien-Anstalten, theils als 
Wohnungen für Beamte und Exercitienmöister verwendet. 
Die Zeitfolge verlangt wieder ein Zurückkommen auf 
das Jahr 1590, in welchem Landeshauptmann Siegmund von 
d. 15. 27. Lamberg die Ueberlassung der Rathsstube im Landhause 
zur Abhaltung der Landrechtssitzungen und Vornahme der 
Zeugenverhöre verlangte und die Stände ungeachtet mancher 
Bedenken aus besonderer Achtung jedoch gegen frühere 
schriftliche Meldung sie bewilligten. 
d. 15. 36. Aehnliche Bewilligungen geschahen in den Jahren 1598 
AyX\q7' unc* l599> nicht aber im Jahre 1600, wo sie dem Landes- 
Foi^iöo—165 hauPtmann Ereiherrn von Loebl verweigert wurde, wozu 
wohl das gespannte Verhältnis zwischen dem eifrigen Ka¬ 
tholiken und den protestantischen Ständen viel beigetragen 
haben mochte.
	        
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