Volltext: Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit der Stände von Österreich ob der Enns

Um das Wasser durch den Stadtwall in das Landhaus 
leiten zu können, bedurfte es der Einwilligung des Linzer 
P. i5- 18. Magistrats, daher derselbe mit Schreiben vom 21. De- 
cember 1580 angegangen wurde, der Herleitung des 
Wassers in bleiernen Röhren kein LIindernis in den Weg 
zu legen. 
Bald darauf erfolgte die Herstellung des Chorbrunnen 
im grossen Landhaushofe, ausgeführt von Peter Guet, 
1. c. 19. Steinmetzmeister von Peuerbach, auf Grund der am 8. De- 
cember 1581 gepflogenen Abrede derselbe für die Arbeit 
und das zu Hallein und Mauthausen zu bestellende Ma¬ 
terial, dessen Transportskosten die Stände übernahmen, 
550 fl. und als Trinkgeld 10 fl. erhielt. 
Im Jahre 1587 wurde ausserhalb des Landhauses hinterm 
1. c. 22. Schulstocke gegen den Stadtgraben hinaus die Grundfeste 
zu einem neuen Bau gelegt, wogegen der Stadtmagistrat 
Einsprache führte. 
Ob dieser Bau der Schule wegen oder zu einem anderen 
Zwecke geführt wurde, ist nicht bekannt, er scheint indes 
F“ 2°jo ausgeführt worden zu sein, wie aus den weiteren Eingaben 
des Magistrats vom 3. Jänner und 15. Mai 1592 zu ersehen 
ist, worin sich derselbe beschwerte, dass ungeachtet seiner 
Protestation nicht nur im Zwinger sine permissione Thüren 
durchbrochen, sondern auch Gebäude aufgeführt werden. 
Unter diesem Zu- oder Anbau dürfte wohl vielleicht jener 
Theil des Präsidialtractes verstanden sein, der an das jetzige 
Statthalterei- Gebäude grenzt. 
Die Schule im Landhause, mit einem Rector an der 
Spitze, stand unter der unmittelbaren Aufsicht von zwei 
Schulinspectoren, einem Ständemitgliede und einem der 
ständischen Prediger (im Jahre 1586 Georg von Neuhaus 
und Prediger Cementarius), welch letzterer zugleich das 
Kirchliche zu versehen und zu leiten hatte, sowohl was die 
Schule unmittelbar berührte, wie überhaupt im allgemeinen ; 
denn im Landhause galten dieselben Rechte zur freien 
Ausübung des protestantischen Cultus, wie sie Kaiser 
Maximilian II. dem Adel auf seinen Schlössern in den ihm 
zugehörigen Kirchen bewilligt hatte. 
So wurden denn im Landhause nebst dem Unterrichte 
in der Schule auch alle kirchlichen Functionen nach dem 
(im Museum) aug\sburgischen Bekenntnisse verrichtet, Tauf-, Trauungs¬ 
und Sterbbücher geführt und Predigten gehalten, wozu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.