Volltext: Historische Ephemeriden über die Wirksamkeit der Stände von Österreich ob der Enns

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Landschaftsschule, daselbst unterzubringen, dieselbe desto 
leichter überwachen und mit deren Erweiterung der pro¬ 
testantischen Kirche einen fruchtbaren Boden bereiten zu 
können. 
Die Uebertragung dieser Schule von Enns in das 
Landhaus erfolgte um Martini 1574, weshalb Magister Lorenz 
Püchler die Weisung erhielt, mit den Knaben bis dahin 
in Linz einzutreffen. 
Es musste sohin schon ein Locale für diese Schule 
vorhanden gewesen sein und dürfte dasselbe jenen Theil 
des Landhauses gebildet haben, wo sich jetzt der Landtags¬ 
saal und ein Theil der Landescasse befindet. 
Diesen Theil des Landhauses nannte man den hinteren 
Schulstock. Er mochte nicht unbeträchtlich gewesen sein, 
wenn man in Erwägung zieht, dass das gesammte Lehr¬ 
personale und ein Grosstheil der Schüler darin wohnten 
und ein Oekonom (Schulwirt) für die Bedürfnisse des Leibes 
zu sorgen hatte. 
Das Aufblühen der Anstalt, deren Schülerzahl binnen 
kaum drei Jahren von 7 auf 74 gestiegen war, verlangte 
eine Erweiterung des Schulstockes und hier zum erstenmal 
wird eines italienischen Meisters erwähnt, Christoph Canaval 
mit Namen, der im Jahre 1577 den Bau geführt hatte, zu 
dessen Besichtigung ein gewisser Hans Bernhard Hard- 
mann berufen wurde. 
Der vorerwähnte Canaval und sein Bruder Hans er¬ 
hielten am 2. December 1577 behufs ihrer Reise nach Ita¬ 
lien ein Zeugnis über den geführten Bau und nicht so ganz 
ungegründet dürfte vielleicht die Vermuthung sein, dass 
die gedachten Brüder schon beim ursprünglichen Landhaus¬ 
bau sich betheiligt haben mochten. 
Das Landhaus mit gutem, trinkbaren Wasser zu ver¬ 
sehen, haben die Stände im Jahre 1579 eine auf den Grün¬ 
den zweier Unterthanen der Herrschaft Ebelsberg, nämlich 
Hans Heutter und Simon Aichperger aufgefundene Quelle 
in die mit Wissen des Pflegers von Ebelsberg auf dem 
Wiesgrunde des vorbenannten Heutter erbaute Brunnstube 
leiten lassen, um das dort gesammelte Wasser durch die 
erwähnten Gründe und durch jene des Judenbauers in das 
Landhaus leiten zu können, wozu der Fürstbischof von 
Passau als Besitzer der Herrschaft Ebelsberg unterm 
24. Juni 1580 seine Einwilligung ertheilte. 
Annal. 13. 
Fol. 87. 
Annal. 14. 
Fol. 148. 
1. c. Fol. 149 
1. c. Fol. 173 
D. 15/3. 62. 
1. c. Nr. 7. 
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