Granate eins Weile und schwebt dann wieder
ruhig in der Luft. Das ist so unwahrscheinlich,
daß man lange hinsehen muß, bevor man es
glauben kann.
Über den Marktplatz geht ein verlassener
Schützengraben, mit einem Wall von Pflaster-
steinen; und eine Schuttstelle, die früher ein
hübsches Haus gewesen, ist verwandelt in den
gewaltigen Trichter einer deutschen Brummer
granate.
Am verwichenen Abend hatte ich mir in
Brügge eine Mappe mit Ansichten von Dix-
muiden gekauft, wie es früher war. Und nun
sitze ich an der linken Ecke des Marktplatzes auf
einem Steinhaufen und vergleiche die Bilder
von einst mit den Bildern von jetzt. Sie glei
chen einander wie Haus und Grab, wie Leben
und Tod. Keine Spur von Ähnlichkeit ist mehr
vorhanden. Das Heftchen zeigt mir eine wun
dervolle gotische Kirche. Wo ist sie? Das aber
witzige Ruinengewirre, das hinter den Trümmern
162