Volltext: Reise zur deutschen Front 1915. 2. Die stählerne Mauer [5] (2. / 1915)

Granate eins Weile und schwebt dann wieder 
ruhig in der Luft. Das ist so unwahrscheinlich, 
daß man lange hinsehen muß, bevor man es 
glauben kann. 
Über den Marktplatz geht ein verlassener 
Schützengraben, mit einem Wall von Pflaster- 
steinen; und eine Schuttstelle, die früher ein 
hübsches Haus gewesen, ist verwandelt in den 
gewaltigen Trichter einer deutschen Brummer 
granate. 
Am verwichenen Abend hatte ich mir in 
Brügge eine Mappe mit Ansichten von Dix- 
muiden gekauft, wie es früher war. Und nun 
sitze ich an der linken Ecke des Marktplatzes auf 
einem Steinhaufen und vergleiche die Bilder 
von einst mit den Bildern von jetzt. Sie glei 
chen einander wie Haus und Grab, wie Leben 
und Tod. Keine Spur von Ähnlichkeit ist mehr 
vorhanden. Das Heftchen zeigt mir eine wun 
dervolle gotische Kirche. Wo ist sie? Das aber 
witzige Ruinengewirre, das hinter den Trümmern 
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