Volltext: Die Front im Osten [6] ([1] /1915)

men, jetzt, beim Anblick dieser weit in die Ferne 
gebauten Berge mit den blauen Brüsten und 
den weißen kalten Stirnen. Immer blicke ich 
hinauf zu diesem harten, menschenverschlingen- 
den Kampfboden, auf dem die Unseren seit Mo 
naten in Schnee und Frost erfolgreich gegen 
eine Übermacht der feindlichen Masse ringen, 
und immer muß ich wieder an die kurze nutzlose 
Spielerei meiner Bärenjagd denken, die mir in 
vierzehn weißen Stunden fast die Knochen zer 
brach. Es mag wunderlich erscheinen, daß ich, 
beim Anblick der Karpathen und beim Gedanken 
an den gewaltigen Kampf dort oben, von einem 
kleinen persönlichen Erlebnis spreche. Den Um 
riß großer Dinge erfassen die Augen nicht leicht, 
aber rasch ermißt man den mahnenden Unter 
schied zwischen dem Kleinen und Riesenhaften. 
Um ganz zu fühlen, wie groß das Große ist, 
muß man es mit der Spanne der eigenen 1 
Hand messen, nicht mit Äquatorlängen. 
Da hält der Zug. Ich kann mich den er 
regenden Bildern, die mich erfüllen, nicht ent- > 
reißen und merke nicht gleich, daß ich das erste > 
Ziel meiner Fahrt erreicht habe. Nun ein fro- > 
hes Aufatmen — man empfängt mich so herz- - 
lich, daß ich fühle: hier bin ich in einer zwei- ■ 
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