Volltext: Lemberg 1914

DIE ERSTE SCHLACHT. 
Skizze 4 Die Entwicklung der Operationen beim AOK. und 3. AK. 
Grundgedanke war: Offensive unserer Hauptkräfte zwischen Weichsel 
und Bug. Dabei sollte das Schwergewicht auf den linken Flügel gelegt werden, 
um nicht vom deutschen Ostheere, von Schlesien und Westgalizien abgedrängt 
zu werden (C. IV., S. 425 u. a.). 
Auf Grund der bis Mitte August eingelangten Nachrichten vermutete 
man, daß der Feind uns gegenüber etwa fünf bis sieben Korps im Räume 
Lublin—Kowel—Brest Litowsk, etwa acht bis zehn Korps im Räume Luck— 
Proskurow und vielleicht auch noch weiter südlich bereitstellen würde (C. IV., 
S. 391 bis 395). 
Unsere Offensive gegen Nord sollte bald beginnen, noch bevor die Russen 
alle ihre Kräfte versammelt haben konnten. Man konnte für diese Offensive 
nicht stark genug sein. Es blieb aber die Frage offen, in welchem Maße 
diese Offensive von Ost her gefährdet werden konnte. Während man anfangs 
geglaubt hatte, auf einen baldigen Vormarsch des Feindes von Ost her 
rechnen zu müssen, glaubte man später, hoffen zu können, daß ein solcher 
Einmarsch des Feindes sich nicht vor dem 27. oder 28. August geltend machen 
würde (C. IV., S. 391, bzw. S. 428). 
Der Aufmarsch unserer Armeen war an der Linie San—Dnjestr in 
Durchführung. Bis zum 18. Aug. war folgende Situation eingetreten: 
Westlich der Weichsel marschierte eine Gruppe von drei Landsturm¬ 
divisionen von Krakau gegen Opatów; weiter nördlich ein deutsches Land¬ 
wehrkorps von Piotrków gegen Radom. 
Unsere 1. Armee stand bereits komplett mit neun Infanteriedivisionen 
zwischen der Sanmündung und Lezajsk. 
Die 4. Armee mit sieben Infanteriedivisionen im Räume Jaroslau 
—Przemysl, zwei Infanteriedivisionen fehlten noch. 
Von der 3. Armee war im Versammlungsräume bei Sambor eine 
Infanteriedivision operadonsfähig, eine zweite soeben im Eintreffen. Weitere 
zweiundeinhalb Infanteriedivisionen wurden bis 24. Aug. erwartet. 
Von der 2. Armee, die in der Gegend von Stryj und Stanislau ver¬ 
sammelt werden sollte, waren vier Infanteriedivisionen bereits eingetroffen, 
zwei Infanteriedivisionen wurden in den nächsten Tagen erwartet. Zwischen 
26. und 30. Aug. sollten dann noch weitere vier Infanteriedivisionen vom 
serbischen Kriegsschauplatz eintreffen. Jedem unserer Korps folgten im Auf-
	        
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