Volltext: Lemberg 1914

Die Fortsetzimg der Schlacht am 8. und 9. September. IO 7 
Die r. 8. Armee gelangte durch unsere heftigen Angriffe in der Front 
und ganz besonders am linken Flügel in eine äußerst kritische Lage. Beson¬ 
ders machte sich die Gefahr einer Umfassung durch unser IV. Korps mit 
gleichzeitiger Bedrohung durch unsere 38. HID. vom Dnjestr her geltend. 
Das XXIV. Korps wurde kräftig zurückgeworfen und mußte in eine Stellung 
bei Szczerzec zurückgenommen werden. Gleichzeitig machte sich die Gefahr 
einer Trennung von der 3. Armee höchst empfindlich geltend. Die Russen 
betrachteten die Lage der 8. Armee am 9. Sept. abends als äußerst gefährdet. 
Die Lage am 9. September abends. 
Auf unserer Seite war es nun klar, daß der Feind alles darangesetzt 
hatte, um seine Kräfte von der früheren Ostfront an die Nordgruppe anzu¬ 
schließen. Durch eine aufgefangene Radiodepesche wußte man jetzt sogar, 
daß das 1*. XXI. Korps von Steniatyn die Direktion auf Lubycza Królewska 
in den Rücken unserer 4. Armee erhalten hatte. 
Unsere 1. Armee mußte am 9. abends in die Linie Annopol—Polichna— 
Frampol zurückgenommen werden. Trotzdem blieb unser AOK. in Anbe¬ 
tracht eines am Südflügel vielleicht doch noch möglich werdenden Erfolges 
bei dem Entschlüsse, daß unsere 4., 3. und 2. Armee den Angriff in der 
allgemeinen Richtung Lemberg konzentrisch weiterführen sollten. 
Es hatte sich nun alles auf die Frage zugespitzt, ob ein Erfolg am Süd¬ 
flügel noch zu einer Zeit zustande kommen könnte, bevor unsere 1. und 
4. Armee zum weiteren Rückzüge genötigt sein würden. Diese Frage mußte 
sich aber zu unseren Ungunsten entscheiden, weil unser linker Heeresflügel 
zwischen Tomaszów und Annopol keine Geschlossenheit aufwies und der 
Feind demnach die Freiheit hatte, sich zwischen unserer 1. und 4. Armee 
einzuschieben. 
Das Ende der Schlacht. 10. und 11. September. 
2. Armee. 
10. September. 
Nachdem der südliche Flügel des Feindes nun geworfen war, sollten 
die Korps in die Linie Obroszyn—Nawarya—Wolków vorrücken, unter 
Sicherung rechts. Mikolajów war angeblich vom Feinde frei, doch war eine 
feindliche Kolonne von Stryj dorthin im Marsche gemeldet. 
Das IV. Korps sollte mit der Vorrückung beginnen, und zwar hatte 
die 31. ID. in die Linie Rosenberg—Piaski, die 43. LID. nach Dornfeld zu 
gelangen. Die 32. ID. sollte zuerst die vom Feinde noch besetzt vermuteten 
Orte Sroki und Humieniec nehmen und sodann dem Korps folgen. Die bei 
ihr und bei der 31. ID. befindlichen Teile der 20. HID. sollten bei Krasów, 
also am rechten Flügel der 43. LID., zusammengeführt werden. 
Bei Piaski und Dornfeld stellte sich eine russische Schützenbrigade der 
Vorrückung entgegen, so daß 32. und 43. LID. nachmittags angreifen muß-
	        
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