Volltext: Lemberg 1914

Skizze 5 
DIE ZWEITE SCHLACHT. 
Die Vorbereitungen. 
j. September. 
Durch die bei der 4. Armee gefallene Entscheidung schien die gegen 
Nord gerichtete Hauptoperation einstweilen siegreich beendet. Es sollte nun 
der zweite Akt folgen: die feindliche Ostgruppe sollte geschlagen werden. 
Grundgedanke war, daß sich die 3. Armee an der Wereszyca halten sollte, 
während 4. und 2. Armee die Flügel des der 3. Armee folgenden Feindes 
umfassend anzugreifen hatten (C. IV., S. 622, 623). 
Infolge des plötzlichen Rückzuges der 3. Armee von Lemberg war die 
Bereitstellung der 2. Armee bei Mikolajów nicht mehr gelungen. Sie mußte 
den Rückzug südlich des Dnjestr fortsetzen und konnte erst auf einem großen 
Umwege hinter der Sumpf zone „Wielkie Bloto" an die 3. Armee heran¬ 
gebracht werden. Bis zum 6. Sept. sollte sie mit dem zu ihr gehörenden 
IV. Korps bei Rudki bereitstehen. Eine Umfassungsmöglichkeit bot sich ihr 
dort nicht mehr, weil ihre Entwicklung zum Kampfe durch den Dnjestr 
wesentlich eingeschränkt war. 
Schwieriger gestalteten sich die weiteren Entschließungen bezüglich der 
4. Armee, denn hiebei war sowohl die Frage ihrer Rückensicherung gegen 
Nord als auch die Richtung, in der sie zur 3. Armee herangeführt werden 
sollte, in Erwägung zu ziehen. 
Im näheren Bereiche war augenblicklich eine Rückenbedrohung der 
4. Armee nicht zu erwarten, obwohl, wie so häufig, die Hoffnungen bezüglich 
des Erfolges größer gewesen waren als das tatsächlich Erreichte (C. IV., 
5. 628). Dem Feinde war es, wenn auch mit schweren Einbußen, gelungen, 
sich der drohenden Umklammerung zu entziehen, seine Nachhuten standen 
bei Grubieszów in befestigter Stellung (A., S. 283), doch kamen Nachrichten 
über größere Ab transporte von Wladimir Wolynskij nach Brest Litowsk, so 
daß man vorläufig glauben konnte, der Feind werde seine Offensive zunächst 
nicht wiederholen (Op.-Nr. 1524; C. IV., S. 629). Gemäß den erhaltenen 
Befehlen hatte die 4. Armee nur ganz schwache Kräfte, je zwei Infanterie¬ 
divisionen und eine Kavalleriedivision, auf der Straße Zamosc—Wojslawice 
(4. und 13. ID., 9. KD.) und auf der Linie Tyszowce—Grubieszów (3. und 
8. ID., 2. KD.) zurückgelassen. 
Die Lage im Kampfräume der 1. Armee begann ungünstiger zu werden, 
da sich auf dem offenen rechten Flügel Umfassungen des Feindes bemerkbar 
machten (C. IV., S. 628). Das deutsche Landwehrkorps, welches die Weichsel
	        
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