Volltext: Lemberg 1914

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Die erste Schlacht. 
mögliches konnten sie nicht leisten. Die nötige Geschlossenheit im Kampfe 
hatte nicht erzielt werden können, und so hatten schließlich, nachdem alle 
Gefechtsgruppen einzeln umfaßt worden waren, die Angriffe unserer braven 
Truppen zusammenbrechen müssen. 
Der Angriff unseres VII. Korps hatte aber dennoch einen großen, in 
seiner Bedeutung nicht genug hervorzuhebenden Erfolg. Das r. VII. Korps, 
welches den südlichen Flügel unserer 3. Armee durchbrochen hatte, war nicht 
dieser gefolgt, sondern auf Strzeliska zur Unterstützung des r. XII. Korps 
dirigiert worden. Diesem Umstände war es zuzuschreiben, daß unsere 3. und 
2. Armee nicht dauernd voneinander getrennt wurden, was sonst sehr leicht 
hätte geschehen können. So sind die schweren Opfer, die hier gebracht wur¬ 
den, für das Ganze doch nicht umsonst gewesen, denn kurze Zeit später 
standen unsere 2. und 3. Armee vereint an der Wereszyca. 
Die Situation der Russen ist mit 31. Aug. wie folgt angegeben: 
VII. Korps: Strzeliska Nowe, 
XII. Korps: Ruda—Rohatyn, 
VIII. Korps: Babuchów—Ludwikówka—Sarnki Grn., 
3. SchBrig.: Skomorochy, 
XXIV. Korps: Dryszczów, 
4. SchBrig.: gegenüber Nizniów und Halicz. 
Man sieht, daß auch hier, ebenso wie gegenüber unserer 3. Armee, der 
Feind im Angriffe nicht weit vorwärts gekommen war. 
Rückzug unserer 2. und 3. Armee. 
Skizze 2 Die Lage am 31. August. 
Das Gros unserer 1. Armee war im Räume zwischen der Weichsel und 
der Lubliner Chaussee nicht mehr vorwärts gekommen. Das X. Korps war 
durch die 4. Armee weit gegen Ost abgezogen. Diesem Korps war es ge¬ 
lungen, Krasnostaw zu nehmen und die Verbindung zwischen der 4. und 
5. r. Armee zu unterbrechen (D., S. 236). Beim Feinde war der Eindruck 
hierüber so groß, daß der gänzliche Rückzug der Russen in Erwägung gezogen 
wurde (L. gr. gu., S. 184). Aber unser X. Korps stand isoliert, weil der linke 
Flügel unserer 4. Armee weit rechts abgekommen war, und so blieb leider 
eine gute Chance ungenützt. 
Unserer 4. Armee, der einzigen, die in einem annehmbaren Kräfte¬ 
verhältnisse mit dem Feinde kämpfte (mit 190 gegen 220 Baone.), war es 
nach Zuweisung des XIV. Korps gelungen, den ihr gegenüber befindlichen 
Feind, die 5. r. Armee, von beiden Flügeln aus zu gefährden. Ein großer 
Erfolg schien in nächster Zeit möglich. 
Höchst mißlich war die Lage unserer 3. und 2. Armee. Es bestand 
nicht nur zwischen beiden keine Verbindung, sondern auch die Armeen 
selbst waren in sich nicht geschlossen. Von der 2. Armee ging eine Gruppe 
nördlich, die andere südlich des Dnjestr nach Mikolajów zurück, von wo aus
	        
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