Volltext: Pasubio

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Menschlichkeit 
„Ich habe meiner Bücherei etwas Neues eingefügt", sagte 
Berthold. 
„Da unten beim Regimentskommando, auf dem Hilfs 
platz? Dort haben sie doch bloß Unierhaltungsliteratur, so 
viel ich weiß. Zu deinen erlesenen drei Büchern paßt nicht 
so leicht etwas", meinte Helfer. 
„Doch, es paßt dazu, sogar ausgezeichnet. Rate einmal." 
„Das ist schwer. Ich könnte mir denken: „Don Quijote 
de la Mancha“ des Cervantes?" 
„Nein, mehr philosophisch." 
„Die „Divina Commedia“ von Dante?" 
„Nein, das Buch ist zwar in italienischer Sprache abge 
faßt, ist aber ein« Übersetzung. 
Ich will es dir erleichtern. Es ist ein Teil aus dem Brief 
wechsel eines berühmten deutschen Gelehrten." 
„Wenn du gesagt hättest ,Dichters, hätte ich auf Goethes 
Briefwechsel mit Schiller geraten." 
„Der Verfasser war ein Freund der beiden." 
„Warte, ich glaube, jetzt finde ich eö: Sind es die,Briefe 
an eine Freundin^ von Wilhelm von Humboldt?" 
„Richtig! Kennst du sie?" 
„Ich habe einige davon in einer Gedenkschrift über Hum 
boldt gelesen." 
„Du mußt mir beim Übersetzen helfen! Ja? Ich kann nur 
schlecht Italienisch und muß immer den Umweg über mein 
Latein und Französisch einschlagen." 
„Jetzt erzähl einmal, wie kommst du ausgerechnet zu einer 
italienischen Übersetzung?" 
„Am Hilfsplatz mußte ich fast zwei Wochen lang liegen 
wegen der Gehirnerschütterung, die übrigens sehr leicht 
war. In der Langeweile erkundigte ich mich bei den Kame 
raden nach Lesestoff.
	        
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