Volltext: Pasubio

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erklärte der Mann, „da gibtö no Arbat für a ganze 
Wochn. Drobn ifch a Hügl, da wimmelts grad so von 
Toatn, wia in an auSgräucherten Amasnhaufn." 
Helfer mußte an die Übung bei Schönruh denken. Wo der 
Mann mit blinden Patronen in den Ameisenhaufen ge- 
schoffen hatt«. 
Ja, wie eine kleine Ameise stand der Mensch der furcht 
baren Maschinerie dieses Krieges gegenüber. Ein Druck 
auf einen Hebel, ein Zug an einer Schnur, dann spie die 
Maschine Tod und Verderben aus. 
„Saxn, ietzt isch schon wieder Fels da", schimpfte der 
Mann und wischte sich die Stirne. 
„In den Boden kannscht ja ka richtigö Loch graben, man 
müaßt rein sprengen." 
Er ließ den Blick über die Grube wandern: „Für a fufzig 
Stuck glengts schun", meinte er abschätzend. 
Fünfzig Stück, dachte der Kadett, fünfzig Stück! 
„Sind Sie in Zivil vielleicht Totengräber?" 
„I, Totengräber! Na, i bin Gärtner." 
Nach einer kleinen Pause: 
„Wenn i Stuck sag zu die Toatn, nacher geht di« Arbat 
leichter." 
Helfer wanderte weiter. Er stieß auf den Zugsführer He- 
chenblaickner, der die Posten visitiert hatte. 
„Zugsführer, dort unten wimmert einer ganz erbärmlich, 
eine Knabenstimme fast. Schauen wir einmal hin!" 
Vorsichtig, langsam tasteten sie sich in die Mulde hin 
unter. Es war nicht zu vermeiden, daß sie manchmal auf 
Leichen traten. 
Der Kadett beugt« sich zu dem Wimmernden. 
„Achtung!" flüsterte der Zugsführer. In der Nähe ra 
schelte und klirrte es. Helfer faßte nach der Pistol«. 
Da flammte es rot vor ihnen auf, ein Knall, ein Geschoß 
pfiff an ihnen vorbei. In dem Augenblick ging in der
	        
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