Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Andreas 
Freiherr von Baumgartner 
wurde am 23. November 1793 in Friedberg Nr. 8 als Sohn 
des Fiorian Baumgartner, Bürgers und Bäckers und der 
Marianne, geb. Hagelmüller geboren. Sein Lehrer war Johann 
Nep. Maxandt. 
Er (tudierte erfi an der Lateinfchule in Linz, feit 1810 
an der Univerfität in Wien. 1817 wurde er Profeffor für 
Mathematik und Phyfik am Lizeum in Olmüi?. 1823 Profesor 
der Phyfik an der Univerfität in Wien. 
1833 legte er wegen eines hartnäckigen Halsleidens 
die Profeffur nieder und übernahm die Leitung der k. k. Por¬ 
zellan-, 1842 der k. k. Tabakfabriken. 1846 wurde er mit 
der Leitung des Telegrafen-, 1847 mit der des Eifenbahn- 
Baues betraut. Er war kein Freund der Revolution. 1848 
wurde er unter Pillersdorf Minifter für öffentliche Arbeiten, 
1851/55 unter Schwarzenberg Minifter des Handels und 
der öffentlichen Bauten, feit Dezember 1851 zugleich der 
Finanzen. 1854 wurde er Freiherr und erhielt die Ehren- 
[teile eines Präfidenten der Akademie der Wiffenfchaften, 
welche Stelle zu erringen der höchfte Ehrgeiz mancher 
Gelehrten i|t. Später auch Mitglied des Herrenhaufes. Das 
Gehalt als Präfldent (2500 fl) verwendete er zur Errichtung 
von meteorologifchen Stationen auf dçm flachen Lande. 
Im Jahre 1855 trat er aus dem Staatsdienft aus und 
|tarb am 30. Juli 1865 während feines Sommeraufenthaltes 
in Hieijing. 
Seine Schritten : „Aräometrie" (1820), „Mechanik" (1824), 
„Naturlehre" (1826),. „Anleitung zum Heizen der Dampf- 
keffel" (1841), „Tabaksbau" (1845). Er gab audi die Zeit- 
fchrift für Phy(îk und Mathematik heraus. 
Seine Bücher find grundlegend und wurden von der 
laudierenden Jugend nodi viele Jahre lang als Lehrbücher 
benutzt. 
Er, der Exzellenz-Herr, wie er allgemein genannt wurde, 
blieb feiner Heimat verbunden und nahm (ich warm der 
Böhmerwäldler an, wo er konnte. Auch Adalbert Stifter 
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