Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

„Sterbeglocke" blieb. Das war am 25. Oktober 1916 und 
am 25. Oktober 1917. Die Kirche erhielt dafür den Betrag 
von 5280 K (4 K pro Kilo), in welchem Betrag auch die 
Entfchädigung für die zwei Glocken der „Hohen Marter", 
die ebenfalls geliefert werden mußten, eingefchloffen ift. 
Dafür wurde vom Stifte Kriegsanleihe in der Höhe von 
10.000 K gezeichnet, wofür dann fpäter die Pfarrkirche 
eine 3prozentige Staatsfchuldverfchreibung im Nominal¬ 
werte von 7500 Kc erhielt, welches Wertpapier noch im 
Befiije der Pfarrkirche i(t. 
Im Jahre 1919 wurde bei Oktav Winter, Glockengießer 
in Braunau (Oftböhmen), eine neue Glocke beftellt, die 
25 Kilogramm fchwer ift und auf 688 Kc 50 h zu erflehen 
kam. Die Wandlungsglocke. 
Dann wurde für die großen Glocken in der Pfarrei 
Geld gefammelt. Sie wurden im Jahre 1922 wieder bei 
Oktav Winter beftellt und kofteten 60.764 Kc 46 h (41 Kc 
pro Kilo). 
Sie wiegen zufammen (famt eifernem Zugehör und 
Glockenfchwengel) 1784 Kilogramm. 
Die große Glocke i|t dem heiligften Herzen Jefu ge¬ 
weiht und wiegt (ohne Zugehör) 798 kg. (Geftimmt auf 
den Ton G.) Die zweite Glocke ift der „Lieben Frau" ge¬ 
weiht und wiegt 440 kg (Ton H) und die dritte dem 
hl. Florian und wiegt 215 kg (Ton D). 
Die Glocken wurden im Triumphe empfangen. Franz 
Pachner, Bauer („Pochner") in Müllnet und Franz Feirer 
(„Gromer") in Müllnet, holten die Glocken mit Schlitten 
von Schwarzbach ab. Schlitten und Glocken wurden in 
Müllnet mit Tannenreifig gefchmückt. Buben von Friedberg 
bamenfchon weit entgegengelaufen. Die zwei kleinen Glocken, 
die noch am Turme hingen, grüßten durch Geläute ihre 
großen Schweftern. Auch die Glocken von Müllnet und 
Stüblern wurden zur Begrüßung geläutet. In Friedberg 
(tanden viele Leute vor den Häufern. Alle waren freudig 
erregt. Die Glocken find wieder da und zwar größere als 
die gelieferten. Zur Glockenweihe wurden Patinnen ge¬ 
nommen, die gerne das Ehrenamt übernahmen. 
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