Volltext: Geschichte und Geschichten um Friedberg

„Petfcher" im Juli 1914 einrücken mußte, gab der Inwohner 
Stoiber feinen guten Verdienft in der Fabrik auf und ver- 
fprach, der Bäurin in Abwefenheit des Bauern zu helfen. 
Und treu hielt er fein Wort all die fechs Jahre hindurch. Es 
war, als hätte er nur auf den Bauern gewartet. In derfelben 
Nacht, in der der Bauer zurückkehrte, (tarb er. Auch der 
noch junge „Petfcher" (tarb bald darauf, nur einige Wochen 
nach feiner Rückkehr. 
So kamen fie nach und nach zurück aus Rußland, 
Italien und Frankreich. Was hatten fie doch erlebt, wie 
viel fremde Länder und Meere gefehenl 
Manche kehrten nicht mehr zurück. Sie waren in fernen 
Landen geftorben. 
Auch die Soldaten, die nicht kriegsgefangen waren, 
kehrten nach und nach zurück. Sie waren niedergedrückt, 
manche ergrimmt und zornig. Da fíe nicht zufammen in 
gefchloffenen Reihen kamen, fondern vereinzelt, wurden fíe 
auch nicht feierlich empfangen, wurden aber daheim, wo 
fíe mit Sehnfucht erwartet wurden, mit großer Freude auf¬ 
genommen. 
Am 9. Feber 1919 war Heimkehrer-Feier. Die Heim¬ 
kehrer hatten einen gemeinfamen Kirchenzug mit Mufik- 
begleitung zum feierlidien Hochamt, nachmittags Begrüßungs¬ 
reden, Konzert, abends Tanzkränzchen. Zur Kirche gingen 
bei 300, zum Kränzchen nodi mehr. Dazu kamen auch 
Soldaten der tfchechifchen Befaijung. Zum Glück gab es 
keine Raufereien. 
Die „spanische Grippe". 
Mitte November 1918 trat die „fpanifche Grippe" auf, 
die hier und an vielen Orten des Landes zahlreiche Opfer 
forderte. Faft in jedem Haufe lag eine Perfon krank; in 
manchen Häufern 3 und 4. Im Pfarrhofe wurden alle drei 
Geiftlictie von ihr ergriffen. Im ganzen (färben 30 Per- 
fonen an diefer fchrecklichen Krankheit.
	        
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