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Die Entstehung der Dörfer. 
Heinrich von Rotenberg fchenhte, wie auf Seite 5 an¬ 
geführt i|t, im Jahre 1305 dem Pfarrer von Friedberg den 
Zehent im Markte und im Dorfe von Grofrdrofen. Diefes 
Dorf liegt in der Pfarre Kirchfchlag und ift 2V2 Stunden 
von hier entfernt. Es fragt (Idi nun, warum der Graf nicht 
lieber ein näher gelegenes Dorf, etwa eines der 16 Dörfer, 
die in Friedberg eingepfarrt (înd, zur Zehentpflicht verhalten 
habe. Die Antwort i|t leicht. Im Jahre 1305 gab es aller 
Wahrfcheinlichkeit nach keines der Dörfer, die heute ein¬ 
gepfarrt find, vielleicht mit einziger Ausnahme von Stockern, 
das fchon 1281 gegründet wurde. Sie alle wurden erft 
fpäter gegründet. Und Stochern war dem Stifte Hohenfurth 
Untertan. 
So wird im Jahre 1305 die Lage die gewefen fein, 
da(? in Friedberg eine kleine Kirche war, daneben der 
Pfarrhof, in dem Ulrich Wosner wohnte, dann vielleicht 
noch ein Wachturm und einige Holzhäufer. Ringsum war 
Wald. Nur in Stochern waren ein oder zwei Häuser und 
am Gollitfch ein Bauernhof. Aber Kirchfchlag ftand fchon. 
Grofrdrofen und andere Dörfer diefer Pfarre, ebenfo das 
Klofter Hohenfurth, das Prokopi-Kirchlein in Kienberg und 
in St. Thoma Kirche und Schloß. 
Nach Dr. P. Valentin Schmidt : „ Verfuch einer Siedlungs- 
gefchichte des Böhmerwaldes" werden die Dörfer der Pfarre 
Friedberg in folgenden Jahren zum erftenmale genannt: 
Stochern und Gollitfch 1281, Studene 1305, Luppetfching 
1353, Mörowiij 1400, Gobienz 1445, Lippen 1530, Friedau 
1305, Wadet|tift 1317, Heinrichsöd, Müllnet, Ñachíes, Platten, 
Schmiedfchlag 1367, Wangetfchlag 1375, Wadetfchlag 1379. 
Die An|iedlung gefchah durch die Herrfchaft Roten¬ 
berg oder (in der jetzigen Gemeinde Luppetfching) durch 
das Klofter Hohenfurth. Der Vorgang war folgender (nach 
P. Schmidt): Wollte ein Klofter oder ein Adeliger feinen 
Befit? befledeln, fo wandte er [ich an einen feiner Dien|t- 
mannen oder an einen angefehenen Bürger, der für die 
Berufung der Anfiedler und die neue Siedlung Sorge zu 
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