Volltext: Das vorgeschichtliche Hallstatt

selbst, in der Nähe des Gräberfeldes und der Einstiege in 
den Berg zu suchen haben. 
Die Pflanzenwelt des damaligen Hallstatts ist uns . 
(hauptsächlich aus den Grubenfunden) durch die Arbeiten 
lingers [L2] und Stapf s [LIO] ziemlich gut bekannt, ob¬ 
wohl seither Neues dazu gekommen sein kann. Einiges 
wurde schon erwähnt. Es waren im wesentlichen die 
gleichen Bäume wie heute, die damals den Mischwald der 
Gegend zusammensetzten. Für die Holzgeräte wurden be¬ 
sonders Rotbuche, Fichte und Lärche, dann Ahorn, Rot¬ 
tanne und Linde bevorzugt. Die Nähr- und Kulturpflanzen 
sind durch gemeine (zweizeilige) Gerste, Hafer, Kolben¬ 
hirse (Vogelhirse, welscher Fennich) und Rispenhirse ver¬ 
treten, eine Liste, die wohl nicht vollzählig ist. Hirse und 
Gerste wurden gewiß auch unvermahlen (das heißt mit den 
Spelzen) verzehrt. 
Die sonstigen von Tag aus absichtlich oder unabsichtlich 
in die Grube, gebrachten, bzw. eingeschwemmten Pflanzen¬ 
reste bieten nichts Wichtiges oder vom Heutigen Ab¬ 
weichendes. 
Recht unzureichend ist unser Einzelwissen über die da¬ 
malige Tierwelt; es hat sich noch niemand die Mühe ge¬ 
nommen, das Material zu bearbeiten. Von Wildtieren werden 
Bär, WTolf, Eber, Reh, Gemse, von Haustieren Rind, Pferd, 
Schwein (Hauer sehr häufig) und Ziege erwähnt. Sehr zahl¬ 
reich sind auch Schafknochen, während der Hund erst in 
einigen Fällen nachgewiesen zu sein scheint. Über die ein¬ 
zelnen Haustier schlüge wissen wir nichts Näheres. 
La Tènezeit. 
Jahrhunderte kamen und vergingen, ehe sich ein 
Wandel der Verhältnisse anbahnte. Aus dem Westen drang 
die Kultur der La Tènezeit (benannt nach einem Fundorte 
in der Schweiz), der zweiten oder Volleisenzeit, auch in 
unsere Länder und bereitete der alten Hallstattkultur ein 
Ende. Getragen wurde die La Tènekultur von den Kelten, die 
jetzt den Höhepunkt ihrer geschichtlichen Rolle erreichen. 
Zäh hielt sich das alte Hallstättische da und dort in abge¬ 
legeneren Strecken, bis es endlich dem Neuen erlag, und so 
ist der Zeitpunkt, von dem ab man die Herrschaft der 
neuen Formen datieren kann, nicht einheitlich: 500 v. Chr. 
im Westen und 400 v. Chr. (teilweise noch später) weiter 
im Osten. 
Gewaltige Völkerbewegungen erschütterten damals 
Europa und es kann kein Zufall sein, daß unser Hallstätter 
Gräberfeld um diese Zeit abbricht, wobei schon die letzten 
unmittelbar vorangehenden Phasen ein Nachlassen der alten 
Intensität erkennen lassen. 
35
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.