Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Auch unser Land wurde Schauplatz von kriegerischen Er¬ 
eignissen. 
Herzog Friedrich geriet in Krieg mit dem Herzoge Otto 
von Baiern, weil er die seiner 2. Gemahlin Agnes, einer Toch¬ 
ter des Herzogs von Meran, gehörige Burg und den Ort 
Schärding am Inn befestigen wollte. Dagegen erhob der Her¬ 
zog von Baiern, der im Jnnviertel Landesherr war, Einsprache. 
Die Feindschaft zwischen Otto und Friedrich stieg um so höher, 
als der Letztere im Namen seiner Gemahlin auch Ansprüche auf 
die Herrschaft Formbach, am linken Jnnufer unterhalb Schär¬ 
dings (wo sich auch ein Benediktinerkloster gl. Namens befand) 
machte. 
Der baierische Herzog griff zur Wahrung seiner landes¬ 
fürstlichen Rechte zu den Waffen, besetzte Schärding und Form¬ 
bach und drang über den Hausruck in das Gebiet des öster¬ 
reichischen Herzogs ein. Die baierischen Truppen waren überall 
siegreich und kamen unter Plünderungen und Verheerungen bis 
nach Lambach, welches Kloster von ihnen in Brand gesteckt 
wurde. 
Der Anbruch des Winters beendigte den Krieg, der in die 
Jahre 1232 und 1233 fällt. Der Versuch des österreichischen 
Herzogs, im Jnnviertel Besitzungen zu erwerben, war miß- 
mngen. 
Wenige Jahre später geriet Friedrich der Streitbare mit 
dem deutschen Kaiser Friedrich II. in den heftigstenZwist, der auch 
für unser Land Folgen nach sich zog. Der deutsche Kaiser, den fort¬ 
während die Verhältnisse in Italien, die Kämpfe mit den Lom¬ 
barden und den Päpsten beschäftigten, hatte als Stellvertreter 
in Deutschland seinen Sohn Heinrich, der den Titel eines römi¬ 
schen Königs führte. König Heinrich verbündete sich im Jahre 
1235 mit den Lombarden und' seinem Schwager Friedrich von 
Oesterreich, um sich von seinem Vater unabhängig zu machen. 
Doch der Kaiser, rechtzeitig von den Umtrieben seines Soh¬ 
nes unterrichtet, schritt strafend ein. Er nahm seinen Sohn ge¬ 
fangen und sprach über den Bundesgenossen desselben, den Her¬ 
zog Friedrich von Oesterreich, der der kaiserlichen Vorladung 
nicht Folge leistete, die Reichsacht aus. Seine Länder sollten 
als Reichslehen eingezogen werden. 
Die Vollziehung der Reichsacht gegen den widerspenstigen 
Herzog übertrug der Kaiser dem Könige von Böhmen, dem Her¬ 
zoge von Baiern, den Bischöfen von Bamberg, Freisingen und 
Passau und mehreren anderen geistlichen und weltlichen Reichs- 
fürsten. 
Während die Böhmen die nördlichen Theile von Oester¬ 
reich besetzten, fiel das Land ob der Ens am rechten Donau¬