Volltext: Landeskunde von Oberösterreich

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§. 3. 
Gewässer. 
(Hydrographie.) 
a) Flüsse und Bäche. 
Oberösterreich ist sehr wasserreich und gehört fast ganz 
zum Stromgebiete der Donau. Das starke Gefälle der Alpen¬ 
wässer, die in die Donau auf dem rechten Ufer einmünden, bietet 
der Industrie bedeutende Wasserkräfte zum Betriebe der Fabriken 
und zum Zwecke der Holztriftung. 
Der Hauptfluß des Landes ist die Donau. Sie tritt y4 
Meile unterhalb Passau zuerst mit dem rechten und 272 Meilen 
später Engelhartszell gegenüber auch mit dem linken Ufer in 
unser Vaterland, welches sie in einer Länge von 117* Meilen 
durchströmt und an der Mündung der Ens zuerst mit dem rech¬ 
ten, bei Sarmingstein mit dem linken Ufer verläßt. 
Ihr Flußbett zeigt von Passau bis Aschach eine Verengung, 
indem die Berge auf beiden Seiten bis zum Strome vortreten. 
Bei Aschach erweitert sich das Flußbett, es ist hier ein Becken, 
der Fluß bildet von Aschach und Eferding an zalreiche Auen. 
Auf das Becken folgt wieder eine Verengung von Otter, s- 
heim an, wo die Berge wieder so nahe an den Strom treten, 
daß außer ihm kaum mehr an jedem Ufer für eine Straße Raum 
bleibt. Bei Linz beginnt dann wieder eine Erweiterung des Flu߬ 
bettes, ein Becken, auf welches dann unterhalb Grein eine Enge 
folgt, nämlich der einst für die Schiffahrt gefährliche Strudel 
und Wirbel. 
Gewaltige Felsmassen, theilweise unter dem Wasser, hem¬ 
men hier den Lauf des Stromes und zwängen ihn in 3 Rinn¬ 
sale, deren südlichstes an der Insel Werth der Strudel heißt. 
Obgleich dieser die größten Felsblöcke enthält, wird er. doch als 
das gewöhnliche Fahrwasser für die Dampfboote benützt, indem 
die beiden anderen Bahnen nur bei sehr hohem Wasferstande 
für leichte Schiffe fahrbar sind. 
Durch zalreiche Felsensprengungen, welche schon im vorigen 
Jahrhunderte begannen und im Jahre 1853 beendet wurden, 
ist gegenwärtig die Gefahr für die Schiffahrt so ziemlich besei¬ 
tigt. Jedoch hat der Strom hier ein rasches Gefälle, er bildet 
eine ungewöhnlich starke Stromschnelle „Wirbel," wobei eine 
kreisförmige Bewegung des Wassers bemerkbar ist. 
Unterhalb Passau hat der Strom einen ziemlich raschen 
Lauf, je weiter er aber nach Osten fließt, desto träger wird sein 
Lauf und er fängt an Inseln und Auen zu bilden, was schon 
von Aschach an bemerkbar ist. 
Im Allgemeinen beträgt die Geschwindigkeit des Laufes
	        
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