Volltext: Landeskunde von Oberösterreich

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mit dem Papste zu lockern, den Bischöfen seiner Länder die 
Gerichtsbarkeit in kirchlichen Angelegenheiten und das Dispen¬ 
sationsrecht in Ehesachen bei solchen Fällen, die bisher in Rom 
entschieden worden waren. Er verbot die Geldsendungen nach 
Rom und untersagte jede Verbindung der Klöster in seinen Pro¬ 
vinzen mit ihren Ordensvorstehern in Rom. 
Von großer Bedeutung war die Aufhebung zahlrei¬ 
cher Klöster, die Josef II. vornahm. Alle Klöster, deren Be¬ 
wohner ein blos beschauliches Leben führten und der Menschheit 
nicht nützten, sollten aufgehoben werden; die anderen aber, deren 
Bewohner zum Wole der Menschheit wirkten, sich mit der Kran¬ 
kenpflege, mit der Erziehung und dem Unterrichte der Jugend 
befaßten, sollten fortbestehen. 
Doch wurde bei der Durchführung der Klosteraufhebung 
dieser Unterschied nicht immer genau beobachtet. 
Im Land ob der Ens wurden im Zeitraume von 1782 
bis 1788 folgende größere Klöster aufgehoben: 
1782. Das Kloster der Dominikanerinnen zu Windhaag. 
1784. Das Benediktinerstift Gleink. 
Das Cisterzienserkloster Baumgartenberg. 
Das Chorherrnstift Waldhausen. 
Das Dominikanerkloster in Münzbach. 
In diesem Orte war im Jahre 1599 von einem 
protestantischen Handelsmann Georg Kirchheimer eine 
protestantische Schule errichtet worden, welche im Jahre 
1625 erlosch. Der Stifter des Klosters Münzbach Joachim 
Enzmüller hatte ein katholisches Gymnasium gegründet, 
welches mit der Aufhebung des Klosters sich auflöste. 
Das Kloster der Cölestinerinnen zu Steyr. 
Das Kloster der Franziskaner zu Pupping. 
Das Paulanerkloster zu Oberthalheim. 
Das Kapuzinerkloster in Braunau. 
1785. Das Dominikanerkloster zu Steyr. 
Die Kapuzinerklöster zu Ried und Urfahr. 
1786. Das Cisterzienserstift Engelszell. 
Das Franziskanerkloster in Grein. 
Das Kapuzinerkloster in Steyr. 
Das Kapuzinerkloster in Freistadt. 
1787. Die Benediktinerklöster Garsten und Mondsee. 
Das Chorherrnstift Suben. 
Das Kloster Ranshofen wurde im Jahre 1811 von der 
bairischen Regierung, welche vorübergehend die Herrschaft über 
das Jnnviertel (1809—1816) wieder erhielt, aufgelöst. Das 
Chorherrnstift Reichersberg, welches während der bairischen 
Verwaltung der Auflösung nahe war, wurde von Kaiser Franz I. 
im Jahre 1817 wiederhergestellt.
	        
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