Volltext: Die Geschichte des jüdischen Volkes in Europa (5, Europäische Periode ; Das späte Mittelalter ; 1927)

Die Juden im christlichen Spanien (XIII. Jahrhundert) 
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ten über ein getriebene Staatssteuern sowie über auf Kosten des Staats 
schatzes vorgenommene Zahlungen und sonstige Ausgaben, bald ist es 
der König, der die Gemeinden zur Beteiligung an dem Gemeindever 
tretertag eines ganzen Bezirkes oder einer Provinz zwecks entsprechen 
der Verteilung der aufzubringenden Pauschalsteuersumme auffordert. 
Auf den Einfall, das Steuerwesen in dieser Weise zu zentralisieren, kam 
der König erst im letzten Jahrzehnte seiner Regierung; seitdem pflegte 
man in jeder der drei Hauptprovinzen seines Reiches: in Aragonien, 
Katalonien und Valencia sowie auf den französischen Besitzungen und 
auf den Balearen solche Zusammenkünfte der jüdischen Gemeinde 
vertreter Jahr für Jahr abzuhalten. Wiewohl sich die Abgeordneten 
hierbei in erster Linie mit der Verteilung der üblichen Steuerlasten 
und der außerordentlichen Abgaben befaßten, beschränkte sich ihre 
Tätigkeit selbstverständlich nicht allein darauf. Vielmehr berieten sie 
zugleich über ihre gemeinsamen materiellen und geistigen Angelegen 
heiten, arbeiteten gleichartige Selbstverwaltungsstatute aus und war 
fen auch Fragen allnationalen Charakters auf. So trugen die fiskali 
schen Interessen der aragonischen Krone nicht nur zur Festigung der 
jüdischen Gemeindeautonomie in den einzelnen Städten, sondern auch 
zum Zusammenschluß der Gemeinden und somit zur nationalen Ver 
einheitlichung der Judenheit bei, was freilich den Absichten der da 
maligen Herrscher durchaus fern lag. Erleichterte doch der nationale 
Zusammenschluß den Kampf der Juden gegen die dunklen Mächte des 
Klerikalismus, denen auch der kühl rechnende Jakob I. nicht immer 
standzuhalten vermochte. 
§ 12. Die kirchliche Politik und die Disputation in Barcelona 
Unter Jakob I. war Aragonien zu einer der wichtigsten Hochbur 
gen des Mönchsordens der Dominikaner geworden. Das Haupt dieses 
Ordens, Raimund von Pennaforte, war zugleich der Beichtvater des 
Königs. Auf Betreiben der mit dem römischen Papst in ständiger Füh 
lung stehenden Mönche wurde in Aragonien zur Verfolgung der Ka 
tharer und sonstiger christlicher Schismatiker die Inquisition einge 
führt; daneben waren die Dominikaner bestrebt, eine rege Missions 
tätigkeit unter den Juden und den Mauren zu entfalten. Mit schwerer 
Besorgnis erfüllte die Geistlichkeit namentlich der Aufschwung der 
jüdischen Gemeinden Aragoniens und die ihnen vom König gewährte 
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