Volltext: Die Geschichte des jüdischen Volkes in Europa (5, Europäische Periode ; Das späte Mittelalter ; 1927)

§10. Aragonien unter Jakob 1. 
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vermochte eben nicht nur die Regierung, sondern auch ein großer 
Teil der Bevölkerung auf die finanzielle und industrielle Mitarbeit der 
Juden, die sich in dem neuen christlichen Spanien ebenso wie in dem 
ehemaligen arabischen als tatkräftige Mitbürger erwiesen, in keiner 
Weise zu verzichten. 
§ 10. Die Juden in Aragonien unter Jakob I. 
Das neben Kastilien bestehende zweite spanische Königreich, Ara 
gonien, war im XIII. Jahrhundert in die Einflußsphäre des Papst 
tums und der Mönchsorden geraten und ähnelte darin dem ihm be 
nachbarten Frankreich. Zwischen den beiden Ländern bestand zum 
Teil auch ein territorialer Zusammenhang: die aragonischen Könige 
beherrschten als Souveräne einige Lehensgebiete in Südfrankreich und 
in der hier behandelten Epoche unterstanden ihrer Gewalt namentlich 
die Bezirke von Montpellier und Roussillon. Zum Begründer eines 
neuen und mächtigen Aragonien wurde der König Jakob I. (Jayme), 
dessen langjährige Regierung (1213—1276) mit der glänzendsten 
Periode der Reconquista zusammenfällt. Dieser Herrscher, dem der 
Beiname Eroberer (Conquistador) zugelegt wurde, teilte sich mit den 
kastilischen Königen in das Erbe des zusammengebrochenen musel 
manischen Spanien und gliederte seinen Stammländern Aragonien und 
Katalonien die Balearen und das reiche Valencia an. Die in diesem 
ganzen Landgebiet von altersher ansässige jüdische Bevölkerung be 
trachtete er, gleich den französischen Königen, als sein persönliches 
Eigentum. „Die in unseren Besitztümern lebenden Juden und Saraze 
nen — so lautet das für seine Regierung maßgebliche Grundgesetz — 
gehören dem König und unterstehen mitsamt ihrem ganzen Vermögen 
unserer Vormundschaft. Jeder, der sich unter die Vormundschaft ir 
gendeines Edelmannes begeben sollte, wird mit dem Tode bestraft 
und sein Besitz zugunsten des Königs ein gezogen werden“. Hier kennt 
man keine Einteilung der Juden in königliche und seigneuriale wie in 
Frankreich: der König ist der alleinige Vormund der Juden wie auch 
der in den unterworfenen Provinzen lebenden Mauren. Unter diesen 
Umständen hätte auch Jakob I., ein Zeit- und zum Teil Gesinnungs 
genosse Ludwigs des Heiligen, gleich diesem manches Experiment im 
Geiste der damals so kriegerischen Kirche mit „seinen Juden“ unter- 
6 Dubnow, Weltgeschichte des jüdischen Volkes, Bd. V 
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