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§ 8. Die letzten westgotischen Könige in Spanien 
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regiment der Kirche nicht wenig zu leiden. Den einzigen Ausweg in 
der Not bot die Bestechlichkeit der geistlichen wie der weltlichen 
Behörden: je nach der Höhe der dargereichten Summe konnte 
man ein größeres oder geringeres Maß von Gewissensfreiheit er 
kaufen. Indessen ließ es das Gesetz auch in diesem Punkte nicht 
an der nötigen Vorsorge fehlen. Der Schlußartikel des gegen die Ju 
den gerichteten Teiles des Kodex untersagte nämlich den Trägern der 
weltlichen und geistlichen Gewalt in aller Strenge, sowohl die in 
ihrem „garstigen Glauben“ verharrenden ungetauften Juden als auch 
die in ihren „Afterglauben“ wieder verfallenden Täuflinge in irgend 
einer Weise in Schutz zu nehmen. Bei Begünstigung solcher jüdischer 
„Verbrecher“ bedrohte das Gesetz die Bischöfe, Priester und welt 
lichen Beamten mit Amtsenthebung, Exkommunikation und Einzie 
hung eines vierten Teiles ihres Vermögens. Allen treuen Söhnen der 
Kirche wird als Vorbild „König Sisebut seligen Angedenkens“ an 
empfohlen. 
So kam es, daß bei Ausbruch des Aufstandes gegen den Nachfol 
ger des Recesswint, den König Wamba (672—680), auch die über 
die ihnen zugefügte Unbill erbitterten Juden den Ereignissen nicht 
tatenlos zusahen. Der Führer der Aufständischen, der Graf Hilderich 
aus Nimes, nahm denn auch die Hilfe der Juden von Septimanien 
oder des Bezirks von Narbonne voll in Anspruch und scheint zugleich 
ihren jenseits der Pyrenäen bedrängten Stammesbrüdern in seinem 
Herrschaftsbereiche Zuflucht gewährt zu haben. Inzwischen lief zu 
den Aufrührern der gegen sie ausgesandte Feldherr des Wamba, Pau 
lus, über. So kämpften christliche Insurgenten und Juden in treuer 
Waffenbrüderschaft gegen den gemeinsamen Feind, doch wurde der 
Aufstand schon nach einem Jahre unterdrückt. Wamba besetzte Nar 
bonne (673) und vertrieb alle Juden aus der Stadt. Aus den erhal 
tengebliebenen Denkmälern ist jedoch zu ersehen, daß die alte jü 
dische Gemeinde hier gar bald zu neuem Leben erstand. 
§ 8. Die letzten westgotischen Könige und die Eroberung Spaniens 
durch die Araber (680—711) 
Wamba folgte auf dem Throne ein heimtückischer Byzantiner, 
der Graf Erwig, der sich seines Vorgängers vermittels eines Gift 
trunkes entledigte, durch den der alte König um seinen Verstand ge