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Die Periode der Kolonisierung 
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des Christentums hervorgerufen, in dem jedoch der Verfechter des 
Paganismus nichts als einen Sproß des Judaismus zu erblicken ver 
mag. Der letzte der den Untergang des antiken Rom betrauernden 
Heiden wußte eben nicht, daß das kirchliche Rom von seinem Vor 
gänger die Abneigung gegen den Judaismus voll geerbt hatte und 
daß es in Zukunft dieses Erbgut noch bedeutend mehren sollte. 
§ 4. Das römische Gallien und die Herrschaft der Westgoten 
Noch zur Zeit, da der jüdische Staat bestand, wurden vo'n dort 
nach dem fernen Gallien zwei vornehme Exulanten, Söhne des Königs 
Herodes I., verschlagen: der Ethnarch von Judäa, Archelaus, der im 
Jahre 6 d. ehr. Ära von Kaiser Augustus nach Vienna an der Rhone 
verbannt worden war, und der Tetrarch von Galiläa, Herodes Anti- 
pas, der im Jahre 39 vom Kaiser Ca jus Caligula nach Lugdunum 
(Lyon) verschickt wurde 1 ). Es kann indessen mit ziemlicher Sicher 
heit angenommen werden, daß diese Verbannten in jener alten Zeit 
nicht die einzigen judäischen Ansiedler im römischen Gallien waren, 
daß vielmehr schon damals auch freiwillige Auswanderer aus Judäa 
an der heutigen französischen Mittelmeerküste auftauchten. Noch 
viel früher, schon zur Zeit der römischen Republik, zogen nämlich 
nach dem südlichen Gallien griechische Kolonisten aus Griechen 
land, Kleinasien und dem hellenisierten Syrien und Ägypten, d. h. 
also vornehmlich aus den Ländern der jüdischen Diaspora, von wo 
aus den Griechen in der Regel auch jüdische Auswanderer auf dem 
Fuße zu folgen pflegten. Überdies unterhielt der älteste Hafen Süd 
frankreichs, Massilia (Marseille), von jeher rege Handelsbeziehungen 
mit dem jüdisch-hellenischen Alexandrien. So faßte denn im Laufe 
der ersten Jahrhunderte der christlichen Ära in den Küstenstädten 
des südlichen Gallien die griechische Kultur immer festeren Fuß. 
Seit dem IV. Jahrhundert treten uns bereits jüdische Siedlungen in 
Narbonne und in seinem Rezirke (Gallia Narbonensis), in den Städten 
Arles (Arelate), Avignon, Bordeaux sowie an vielen anderen Punkten 
Südgalliens entgegen. Den Auswanderern aus den Gebieten der öst 
lichen jüdisch-hellenischen Diaspora folgten dorthin bald auch jü 
dische Kaufleute aus dem benachbarten Italien. Unter der Verwal- 
!) S. Band II, $$ 58 u. 71.