Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

der Kriegsmüdigkeit der Italiener und den Bemühungen der Franzosen, Eng¬ 
länder und Amerikaner um die Wiederausrichtung der zerschlagenen ital. 
Armee. Wir bekamen das allmähliche Erstarken des Gegners auch bald zu ver¬ 
spüren. Die täglichen Feuerüberfälle forderten schwere Opfer. Hptm. Stoll 
(nach der Beurlaubung des Hptm. Kraßnig Kmdt. der 2. Komp.) fiel mit einer 
Reihe braver Unteroffiziere und Mannschaften während der verheerenden Be¬ 
schießung der Stellung zu Ostern 1918. Die Zerhämmerung unserer Gräben und 
Kavernen, die Beschießung der Nachschublinien, die ständige Gasgefahr zer¬ 
mürbten das Baon. Da sich auch Erkrankungen zufolge der immer dürftiger 
werdenden Ernährung einstellten, sanken die Stände an Offizieren und Mann¬ 
schaften in erschreckender Weise. Aus diesem Grunde wurde für das Baon eine 
Retablierung in Trient angeordnet, wo es am 1. August einmarschierte. Dort 
erntete es gelegentlich einer Inspizierung aus dem Munde des Kaisers 
Karl Worte der Anerkennung und des Dankes für fein bei jeder Gelegenheit 
bestbewährtes Verhalten. 
Das Baon stand seit Ende 1915 unter dem Kmdo. des Mjr. Karl Edler von 
H e y ß. Bis dahin war Hptm. Wenzel Pfleger Baonskmdt. Als Baonsadju- 
tant stand ursprünglich Oblt. Ing. Jakob H a s l e r und dann Lt. Ludwig 
Adamitsch in Verwendung. Die Komp.-Kmdtn. waren: 1. Komp.: Ldst.Hptm. 
Dr. Gustav Bl aas; 2. Komp.: Hptm. Josef Kraßnig, später Hptm. Josef 
Stoll und nach dessen Heldentod Ldst.Oblt. Hans Eberl; 3. Komp.: Ldst.¬ 
Hptm. Robert Eichler; 4. Komp.: Ldst.Hptm. Viktor Maiwald; 5. Komp.: 
Hptm. Erwin v. Köppel; MG.-Komp.: Ldst.Hptm. Dr. Alexander Höpfl; 
Prov.Ofsz.: Ldst.Oblt. Dr. Robert Eichberger, später Ldst.Oblt. BartoZ. 
d) Die letzten Tage des Baons. 
Bald darauf zog es über Maffenza, Castell Toblino, Sarche, Stenico und 
Arche nach Tione, wo es der 159. J.T.D. angegliedert wurde. Nach einer länge¬ 
ren Retablierung kam es wieder in Stellung. Diesmal wurde es lediglich für 
den Feldwachendienst vor einem Bosniakenregiment verwendet, das aus Dosso 
Brüll und Doß dei Morti stand. Die Feldwachen-Linie begann in Daone und 
zog am Höhenrücken entlang, der das Chiese-Tal im Norden begrenzt. Den 
linken Flügel bildete die 4., den rechten die 1. Komp. Alle hatten unter der 
Ungunst der Verhältnisse sehr zu leiden. Die Kompn. wurden durch Abgänge 
(Krankheit, Verwundungen) immer kleiner, so daß zur Ausstellung der erfor¬ 
derlichen Posten Abteilungen des Dions-Sturmbaons aushelfen mußten. 
Die ital. Front war ziemlich ruhig. Der Gegner versuchte, durch Überfälle 
aus die Feldwachen, besonders bei Daone (4. Komp.) Beunruhigung hervor¬ 
zurufen oder zur Übergabe aufzufordern und beschränkte sich im übrigen auf 
fallweise Beschießungen, die leider eine Reihe von Opfern forderten. Besonders 
gerne hätte der Feind die Feldwachen in Daone ausgehoben. Eines Tages er- 
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