Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Am 9. August 1917 rückte das Baon wieder in die Gefechtsfront der 30. J.D. 
bei Terfcheny ein und hatte bald darauf Gelegenheit, das I.R. 97, das durch 
einen fdl. Angriff geworfen wurde, durch einen schneidigen Gegenangriff zu 
befreien. Das Baon blieb dann Dionsreserve im Walde nördl. Terfcheny. 
Mitte September übernahm Obstl. Anton Lehar das Baonskmdo., wäh¬ 
rend Mjr. E ck l mit dem Kmdo. des Feldjägerbaons Nr. 25 betraut wurde. 
Abfchiedsbefehl des 30. I.D.-Kmdos: 
Das k. k. Landst.Inf.Baon Nr. 150 scheidet nach einjähriger Zugehörigkeit aus dem 
Verbände der 30. J.D. Schweren Herzens sehe ich dieses brave, tapfere und verläßliche 
Baon meinen Kommandobereich verlassen. Der Ausbau der Stellung in den Waldkar¬ 
pathen im Winter 1916—17 war ein derart mustergültiger, daß sich das Armeekmdo 
wiederholt veranlaßt gefühlt hat, die Leistungen des Baons anzuerkennen und die Be¬ 
sichtigung dieser Stellung fremdländischen Offz. anzubefehlen. Mit nie erlahmender Ar- 
beitsfreudigkeit, stets guten Mutes und unter Ueberwindung der oft äußerst schwierigen 
Witterungs- und Bauverhältnisse haben Kmdt., Offze. und Mann Außerordentliches ge¬ 
leistet und die Berteidigungsanlagen zu einem Musterwerk gestaltet. Auch während der 
letzten großen Offensive leistete das Ldst.Baon 150 ganz Hervorragendes und bewies 
dadurch neuerdings, welch hoher Mut, welche Tapferkeit diesem bewährten Baon inne¬ 
wohnen. Ich sage den Söhnen des Alpenlandes ein herzliches Lebewohl, drücke Offz. und 
Mann die Hand, wünsche dem Baon Heil und Sieg und versichere alle meiner dank¬ 
barsten Erinnerung. Z e s s e r m. p., FML. 
Anfangs Oktober gelangte das Baon in den Verband der 8. Kav.Dion., 
welche die Linie Kimpolung—Wama hielt. Hier hatte es die Aufgabe, der Dion, 
den inf. Rückhalt zu bieten und die Widerstandslinie zu verstärken. Im Jänner 
1918 bezog es die Winterhöhenstellung Surdoky—Haza in den Transsylvanischen 
Alpen und nach dem rumänischen Waffenstillstand die Stellung am Sereth nördl. 
von Foksani. An Stelle des Obstl. Lehar, der Mitte Jänner zum Kmdtn. des 
neuformierten I.R. 126 ernannt worden war, übernahm das Baonskmdo. Mjr. 
Josef Lang des Drag.R. 5. 
Ende Oktober 1918 wurde das Baon mit der Bestimmung einwaggoniert, 
neuerlich im Verbände der 30. I.T.D., die von Odessa her im Anrollen war, zu 
kämpfen, um der durchbrochenen Bulgarenfront nördl. Saloniki Hilfe zu brin¬ 
gen. Dies kam aber wegen der sich überstürzenden Frontauflösungen nicht mehr 
zur Durchführung. Unter den schwierigsten Verhältnissen trat es die Bahnfahrt 
in die Heimat an, wurde in Ungarn ausgeplündert und traf gegen Ende Novem¬ 
ber in Graz ein, wo in der Leonhardkaserne seine Auflösung erfolgte. 
4. Das Landsturm-Infanterie-Bataillon Nr. 181.*) 
a) Im Stellungskrieg an der Kärntner Front. 
Bis in den Spätherbst des Jahres 1917 war dem Ldst.Inf.Baon Nr. 151 
die Aufgabe gestellt gewesen, in den ihm jeweils zugewiesenen Frontabschnitten 
die treubrüchig gewordenen Italiener daran zu hindern, ins Gailtal vorzudrin- 
*) Nach persönlichen Aufzeichnungen von Lt. Eduard Koppen st einer und 
Lt. Dr. Fritz Adametz des Ldst.Inf.Baons Nr. 151. 
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