Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

terverhältnisse, innerhalb von 5 Monaten 18 verteidigungsfähige Blockhäuser 
auszurichten, ein durchgehendes doppeltes Drahtverhau herzustellen, zwei Draht¬ 
seilbahnen in die Stellung zu führen und einen 14 Kilometer langen Rokade- 
weg längs der ganzen Stellung anzulegen. 
Gliederung der Abschnittsbesatzung: 
Kmdt. Mjr. E ck 1, LdsLZ.Baon 150; Adj. Ldst.Lt. Hainzl, später Lt. P e r n u l; 
Techn. Zug: Oblt. Maurer; 1. Komp.: Oblt. Hann; 2. Komp.: Oblt. Witmaier: 
3. Komp.: Oblt. Richter, später Lt. Müller; 4. Komp.: Hptm. Rovak; MG.-Komp.: 
Lt. Kramer, Stellv. Lt. Gragger; Art.-Gruppe: Hptm. Fischer; 2 GbKnBtn. 
(Oblt. Roßner u. Lt. Junget); 2 GbHbBtn. (Oblt. Langbein u. Bein); Sappeur- 
Komp. 3/4 Hptm. Schwarz u. 2/8 Oblt. B e st n e r; Gefechts- und Prov.-Train in 
K ö r e s m e z ö, Kmdt. Oblt. Dr. Kern. 
Bis Juni 1916 erreichte der Ausbau der Stellung eine derartige Vervoll¬ 
kommnung, daß das 7. Armee-Kmdo sogar Osfiziersabordnungen des deutschen 
Alpenkorps und des preuß. 25. Armeekorps zur Besichtigung dieser Muster- 
gebirgsstellung entsandte. Später trafen auch 8 schwedische Offiziere ein, die 
über das Gesehene voll des Lobes waren. 
Der 17. Juni 1916 war ein besonderer Ehrentag des Baons. Das von der 
Gemeinde Graz dem Baon gewidmete silberne Ehrensignalhorn wurde vom 
Armee-Kmdtn. GO. Frh. v. K ö v e ß dem Baon persönlich in der Stellung über¬ 
reicht. Bei dieser Gelegenheit sprach der Armee-Kmdt. sein besonderes Lob über 
die Leistungen des Baons aus. Eine weitere Ehrung wurde dem Baon zuteil, als 
G. d. I. Frh. v. Succovaty, ehem. kommand. General in Graz und damali¬ 
ger Inhaber des südsteir. I.R. 87, das Baon in der Stellung besuchte. Es war 
herzerhebend, wie der 84jährige Soldat, im fdl. Art.-Feuer stehend, seine Steirer 
begrüßte und seiner soldatischen Befriedigung Ausdruck gab. 
Bon den vielen Unternehmungen seien die Vorstöße der Sturmtrupps des 
Baons gegen die Waldstellungen der Russen genannt, bei denen sich Zgsf. 
Scheiblsteiner als Kmdt. der Meldemännerabteilung und die beiden FIdw. 
Siebenhoser und Kanzler besonders ausgezeichnet haben. Um den 
mustergültigen Nachschub von Kriegsmaterial und Verpflegung machte sich der 
Zielbewußte und energische Prof.Offz. Oblt. Dr. Kern verdient. 
Am 20. Juli rückte die ganze Armeefront vor. Der durch die bolschewistische 
Zersetzungsarbeit geschwächte Gegner zog sich tapfer kämpfend zurück. Das 
Baon verfolgte im Verbände der 30. I.T.D. den Gegner über Körösmezö, Fab- 
lonica, Tartarow, Kuty, Wiznitz, Lukawec, Strozenec und Terescheny. Bei 
Kuty, Wiznitz und Lukawec fanden scharfe Nachhutgefechte statt, an denen das 
Baon rühmlichen Anteil nahm und als erste österr. Truppe in die brennende 
Stadt Storoznee eindrang. Von hier aus marschierte das Baon unter dem Hptm. 
Lenarduzzi des I.R. 97 am 4. August nach dem befreiten Czernowitz, wo 
Mjr. Eckl Vorbereitungen für den Empfang des Kaisers Karl traf, der 
am 7. August unter dem Jubel der Bevölkerung in die Stadt einzog. 
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