Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

mehr als 100 Pferde, 70 Wagen und die noch vorhandenen Gelder. Der Kmdt. 
wurde angewiesen, Offizier und Mann auf dem nächsten Wege heimzubefördern. 
In der Nacht vom 11. auf den 12. November trat das Baon zum letztenmal 
an, um von feinem Kmdt. Abschied zu nehmen. Düster war die Nacht, düster 
die Stimmung der Helden, denn schwer lastete auf dem Herzen die Vergeblich¬ 
keit all des heißen Ringens und der blutigen Opfer sowie die Sorge um die 
Zukunft des Vaterlandes. Stumm und bewegten Herzens schied man mit festem 
Händedruck und fort ging es in die Heimat. Das Ldst.Inf.Baon 10 war nicht 
mehr. 
3. Das Landsturm-Jnfanterie-Baon Nr. 150.*) 
(Hiezu Bildbeilage und Skizze 58.) 
a) An der Kärntnerfront. 
Im Herbst 1914 vom Landsturmbezirkskommando Graz errichtet, fand das 
Ldst.Inf.Baon 150 zunächst in der Karnischen Zone im Grenzschutzdienste gegen 
Italien seine Verwendung. 
Gliederung des Baons. 
Baonsstab: Kmdl. Mjr. d. R. Karl Sochor, Adj.: Obll. Hofmann; Chefarzt: 
Dr. Hofer; Prov.Offz.: Oblt. Dr. K e r tt; Kmdt. ü. techn. Zuges: Obll. Hann; Rechn.- 
Führer: Lt.Rechn.Führ. Par; 1. Feldkomp.: Kmdt. Oblt. Dr. Adler; 2. Feldkomp.: 
Kmdt. Oblt. Witmaier; S. Feldkomp.: Kmdt. Oblt. Naderer; M.G.A.: Kmdt. 
Lt. i. d. Ref. Lir. 3 Dr. Kamillo Büsch v. Tessenborn. 
Das Baon war mit dem von der Waffenfabrik in Steyr für den Staat 
Mexiko fertiggestellten, jedoch nicht abgelieferten 7-ww-Repetiergewehr M. 1914, 
„Mexikaner" genannt, bewaffnet. Bis zur ital. Kriegserklärung (Ende Mai 1915) 
versah es im Raume Straninger Alpe—Rattendorfer Alpe—Rudnik-Sattel tn 
Kärnten Grenzschutzdienst, wurde von einem Baon des I.R. 37 abgelöst und 
gelangte in den Raibler-Abfchnitt, Seebachtal, wo es die Linie Fifchbach-Alm— 
Kleiner Schlichte! besetzte. In dieser Stellung gab es aufreibende und verlust¬ 
reiche Kämpfe, sowohl bei der Abwehr der Durchbruchsversuche in der Tal¬ 
sperre, als auch bei der erfolgreichen Vereitelung der Umgehungsversuche in den 
Höhenstellungen. Auch der Nachschub gestaltete sich hier äußerst schwierig, da 
Raibl und die Straße zur Talsperre beständig unter schwerstem Art.-Feuer lagen. 
Ende September 1915 wurde Hptm. Julius E ck l des k. u. k. I.R. 27 zum 
Kmdtn. des Baons ernannt. Aus dem Raibler-Abfchnitt abgezogen, wurde das 
Baon zunächst in Rattendors reorganisiert und die 4. Feldkomp. (Kmdt. Oblt. 
Maderer) aufgestellt. Das Baon trat in den Verband der 94. I.T.D. und 
bildete mit der später formierten Hochgebirgskomp. (Oblt. i. d. E. H o f m a n n) 
und zwei Skikompn. unter Kmdo. des Baonskmdtn. Hptm. Eckl den Abschnitt 
Rattendorfer Alm. Der Abschnitt reichte von östl. Straninger Spitz über südl. 
*) Vom ehem. Baonskmdt. des Ldst. 150 Mjr. jetzig. Obst. i. R. Julius E ck l - D o r n a. 
223.
	        
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