Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

ilffiSianaisgatesiiB 
schon Mitte des Monates die Verlegung nach Kötschach im Gailtale durchgeführt 
wurde. Damit war das Ldst.Ma.Baon 10 dem Grenzschutz gegen Italien zuge¬ 
teilt, u. zw. im westl. Teile der Kärntner Grenze, wo ihm der Karnische Kamm 
von der Köder-Höhe bis zur Tiroler Grenze als Schutzraum zufiel. Wegen 
dessen großer Ausdehnung wurde noch im Herbst die 1. Komp, nach Birnbaum 
im Lesachtale verlegt, die im Frühjahr 1915 durch die 3. abgelöst wurde. 
Der Herbst und der folgende Winter dienten der weiteren Ergänzung (durch 
Kärntner), Ausbildung und Ausgestaltung des Baons. Der Stand wurde durch 
Angliederung einer 4. Komp. (Oblt. i. Res. KobliLek) und einer M.G.A. 
(Ldst.Oblt. Weber) wohl anfangs erhöht, später aber durch die Abgabe einer 
Komb. Komp, mit Oblt. Freytag, Lt. Pa bst und Wondra an die Kar¬ 
pathenfront wieder geschwächt. Die beiden letztgenannten Offiziere fanden dort 
den Heldentod. 
Vor allem muß getrachtet werden, die Gebirgstüchtigkeit und Terrain¬ 
vertrautheit der Truppe zu heben und Skipatrouillen für den Winterkrieg 
(Leitung Ldst.Lt. Straffer) auszubilden. Auch beim Bau der Plöckensperren 
und in der zweiten Verteidigungsanlage auf dem Bitlersberge bei Laos am 
Gailberg-Sattel leistete das Baon Hilfsdienste. Das Frühjahr 1915 führte infolge 
der stets zunehmenden Spannung mit Italien schon im April zur Vorverlegung 
von Teilen des Baons aus Kötschach an die Grenze, u. zw. der 1. Komp, aus 
den Plöckenpatz und der 2. auf die Köder-Höhe, während die 3. in das Frohntal 
abging. Ihnen folgte kurz vor Pfingsten der Rest des Baons mit dem Stab; 
nur die Rechnungskanzlei und der Train blieben in Mauthen. So fand die 
ital. Kriegserklärung das Ldst.Ma.Baon 10 in weit voneinander entfernten 
Stellungen zerstreut. Seine Teile traten daher unabhängig voneinander in die 
Kampfhandlungen ein und gerieten später in verschiedene Verbände. So blieb 
es bis zur ersten Ablösung im Oktober. 
Am Tage der ital. Kriegserklärung (23. Mai 1915) stand in dem 40 Kilometer 
breiten, von der Tiroler Grenze bis zum hohen Trieb sich erstreckenden „Grenz¬ 
abschnitt Kötschach" unter dem Kmdo. des Obstl. Krenn das von diesem 
geführte steir. Ldst.Baon 10 mit der 3. Komp. (Oblt. P o h l h a m m e r) am 
Wolayer-See und auf der Kreuzenhöhe, mit der 1. (Oblt. K o b l i 8 e k) und 4. 
(Oblt. v. A n d i c s), der M.G.A. (Oblt. Weber) und 6 Geschützen in den nächst 
dem Plöckenpaß erst notdürftig erstandenen Verschanzungen und mit der 
2. Komp. (Oblt. Kapfer) im Raume Köder-Höhe—Kürnikalpe. Westl. des 
Ldst. 10 schloß (24 Stunden nach der ital. Kriegserklärung etabliert) der „Unter¬ 
abschnitt St. Lorenzen" mit dem IX. Ma.Baon L.I.R. 4 (Kmdt. Hptm. K i k a l) 
am P. di Val Inferno an, während im östl. bei Collendiaul-Törl anschließenden 
„Grenzabschnitt Kirchbach" das untersteir. Ldst.Baon 40, teilweise verstärkt durch 
Kärntner Freiw. Schützen und 4 Geschütze, sich in Stellung befand. Im eigenen 
Abschnitt des Ldst. 10 waren an dessen Ostflügel noch eine Komp, des mährischen 
215
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.