Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Ldst.-Etappenbaone und Avbeiterkompn. oder ähnliche militärisch organisierte 
Formationen bestanden, die mit Ldst.-Feldtruppen nicht zu verwechseln sind. 
Wie man schon im Jahre 1914 in der Schlacht bei Lemberg Ldst.-Abteilungen 
in die vordersten Kampflinien einsetzte, darunter auch das Grazer Ldst.R. 3, 
geradeso mußten anläßlich der Bedrohung durch Italien Ldst.Baone, nur sehr 
notdürftig ausgerüstet und von wenig Art. unterstützt, sowohl in die Schreck¬ 
nisse der ersten Isonzoschlacht geworfen, als auch zur Abwehr eines Einbruches 
an der Kärntner—Tiroler Front verwendet werden. Sie haben trotz des furcht¬ 
baren Trommelfeuers überall den Kampf mit der Übermacht ausgenommen und 
ihre Linien im wesentlichen behauptet. Zu den vielen als Kampftruppen ver¬ 
wendeten Ldst.Jns.Baonen zählten auch die ober- und mittelsteir. Ldst.Baone 16, 
150, 151 an der Kärntner—Tiroler Front, Nr. 30'), 152, 156 und 157 an der 
Isonzofront, Nr. 29') an der serbischen Front, denen dann später das „Freiw. 
Schützenbaon Lichem" und das „Steirische Freiw. Schützenregiment" an die 
Kärntnerfront nachfolgten. 
2. Das Landsturm-Insanterie-Baon Nr. 10 
an der Kärntner—Tiroler-Front 1914—1918?) 
(Hiezu Bildbeilage und Skizze 57.) 
In der letzten Augustwoche 1914 wurde in der Lehrerbildungsanstalt in 
Graz aus abberufenen steir. Eisenbahnsicherungsabteilungen das Ldst.Ma.Baon 
Nr. 10 anfänglich als Ergänzungsformation für das bereits auf dem galizifchen 
Kriegsschauplatz kämpfende Grazer Ldst.I.R. Nr. 3 ausgestellt. Während die 
Mannschaft ausschließlich aus Steirern bestand, setzte sich das Offizierskorps zu 
fast gleichen Teilen aus Steirern und Wienern zusammen: Baons-Kmdt.: Obstl. 
Friedrich Krenn des L.I.R. 3; Adj.: Lt. Dr. Rogenhofe r; Trainkmdt.: 
Lt. i. E. Uray: Rechnf.: Oblt.Rechnf. Tileczek; 1. Komp.: Oblt. i. E. v. 
Andres; 2. Komp.: Oblt. i. E. Kapfer; 3. Komp.: Lt. i. E. Ing. Pol¬ 
hammer. Nur etwa 14 Tage standen zur Aufstellung, Ausrüstung und Aus¬ 
bildung zur Verfügung. Das Baon war mit dem neuen 7-mm-Repetiergewehr 
M. 14, „Mexikaner" genannt, bewaffnet. 
Am Morgen des 6. September erfolgte die Einwaggonierung auf dem 
Grazer Hauptbahnhof. Die Fahrt ging zunächst nach Spittal a. d. Drau, von wo 
') Politische Gründe zwangen die Oberste Heeresleitung zur Verfügung, die organi¬ 
sationsgemäß aus Offnen, Friaul und Südtirol sich ergänzenden Truppenkörper italien. 
Nationalität durch alpenländische Mannschaftskontingente zu ersetzen. So wurden eben 
einzelne nichtsteir. Truppennummern durch diese Verfügung zu steir. Baonen. 
*) Bearbeitet im Museumarchiv WR. 9 auf Grund von Angaben des ehem. Baons- 
adjutanten Oblt. Julius Neu mann des Ldst. 10 und unter Zuhilfenahme der Broschüre 
„Das Plöckengebiet im Weltkriege", Herausgeber Kameradschaftsbund Kärnten (General¬ 
major P i t r e i ch). 
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