Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

zu schaffen. Ein Blick auf die Karte mutz selbst dem Laien die Schwierigkeit 
der Aufgabe angesichts der sich zahlreich auftürmenden Geländehindernisse vor 
Augen führen. Die österr. Linien, die im allgemeinen südl. von Rovereto 
über Serada — Sommo Alto — M. Maronia — M. Coston — Mga. Grimma — 
Gschwendts, füdl. und östl. Luserna über Campo —Basson di Sopra — Cima 
di Bezzena — Mte. Carbonile nächst Novaledo hinab ins Val Sugana führten, 
wurden fast durchwegs von den ital. Stellungen überhöht. Der Fd. hatte, durch 
das Terrain begünstigt, eine Verteidigungszone von 5 bis 10 Kilometer Tiefe 
reich betoniert, und, mit zahlreichen Hindernisanlagen versehen, fachkundig aus¬ 
gebaut. dazu als Rückhalt die Werkgruppen von Campomolon, Campomolongo, 
Verena und die Befestigungssysteme von Asiago und Arstero. Alle diese Anlagen 
vermochten sich gegenseitig flankierend zu unterstützen. Zahlreiche neue Armie- 
rungsstratzen und Wege, Drahtseilbahnen und Aufzüge vermittelten den Zuschub. 
Die Landschaft der Lafrauner und Vielgereuter Hochfläche, vom Suganer- 
tal scharf ansteigend, fällt, durch das tiefe, schluchtartige Tal des Astico durch¬ 
schnitten, nach Italien im allgemeinen sanft ab. Jenseits des Afsa- und 
Astieo-Tales beginnt das Gebiet der ursprünglich deutschen „Sieben Gemeinden" 
mit den beiden Hauptorten und zugleich Besestigungszentren Asiago und Arstero. 
In dem nach Süden bis 1500 Meter aufsteigenden Teil des Plateaus herrscht 
karstartiger Charakter. Schroff bis zu 1000 Meter fällt endlich das Plateau 
gegen Bastano und Caltrano ab. Gegen Norden steigt die Hochfläche rasch an, 
um dort in senkrechter Wand ins Sugana abzustürzen. Dieser Teil der Hoch¬ 
fläche, deren Gipfel über 2000 Meter hoch sind, ist noch weit mehr zerrissen. 
Unzählige Rücken legen sich leicht verteMgbar quer gegen die Borrückungs- 
linie West-Südost. Unter ihnen bildet der 2310 Meter hohe, durch die Werke 
von Cim. Portule und Mte. Meata geschützte Kempel das schwerste Hindernis. 
Einige nach Süden verlaufende Täler sind 200 bis 300 Meter tief eingeschnitten, 
so das Asta- und Nonstal. Stark betonierte Stellungen, stockwerkartige An¬ 
lagen, Blockhäuser, Eröwerke, Defensivkasernen und Panzertürme erfüllen den 
Raum. So wirkt das ganze Gebiet wie eine gewaltige natürliche Festung, deren 
Bezwingung säst undurchführbar scheint. 
Dies alles mutz man sich vor Augen halten, um die Leistungen zu ermessen, 
die unsere Truppen in Südtirol vom ersten Tage der Offensive an zu vollbringen 
hatten. Diese Leistungen sind umso hoher zu schätzen, als die Blüte der österr. 
Manneskraft auf den galizischen Schlachtfeldern lag und hier, wie das Op. 
Nr. 22.271 des H.G.Kmdo. G.O. Eugen beweist, zum größten Teil Nachge¬ 
musterte zum Angriff schritten. 
3. Allgemeine Lage. 
Gerade in diesem Kampfgebiet hatte C a d o r n a, Übermacht und Gunst des 
Geländes in Rechnung stellend, gehofft, gleich in den ersten Tagen gegen Trient 
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