Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Vorworte 
Das ehemalige steirische Schützen-Regiment Nr. 3 gehörte während der 
Kriegsjahre 1917—18 in den Verband der k. k. Schützendivision, die zu 
befehlen ich berufen war. In dieser von großen und schweren Kämpfen erfüllten 
Zeit haben die 3er-Schützen durch ihre Tapferkeit, Opserwilligkeit, zähe Aus¬ 
dauer im Ertragen aller Mühseligkeiten und Strapazen, unbedingte Verläßlich¬ 
keit, großes Geschick und Fleiß im Ausbau der Stellungen usw. sich besonders 
ausgezeichnet. 
Ich möchte von den zahlreichen bewundernswerten Waffentaten nur jene 
drei Gelegenheiten besonders herausgreifen, in denen das Regiment im Brenn¬ 
punkte des Kampfes stand. In der Junischlacht auf der Hochfläche der „Sieben 
Gemeinden" im Jahre 1917 hat sich das Schützen-Regiment Nr. 3 in seiner Ver¬ 
teidigungsstellung auf dem Mte. Zebio rühmlichst gehalten. Alle Angriffe, welche 
die Italiener nach vorhergegangenem außerordentlich starkem Artillerie- und 
Minenseuer und nach Sprengung zweier Minen auf dem Mte. Zebio unter¬ 
nahmen, wurden abgewiesen und dort, wo es Teilen italienischer Abteilungen 
gelang, in unsere Stellung einzudringen, wurden sie schon durch die Unter¬ 
kommandanten selbsttätig wieder hinausgeworfen. Durch die selbstlose Auf¬ 
opferung in diesen sehr schweren Kämpfen konnte die Stellung unerschüttert 
gehalten werden, was nach dem Verlust des Mte. Ortigara am Nordflügel des 
HI. Korps von hervorragender Bedeutung für die gesamte Lage des Korps war. 
Im Herbst 1917 hatte das Schützen-Regiment Nr. 3 während der in der 
Geschichte einzig dastehenden siegreichen Offensive vom Durchbruch bei Flitsch 
bis auf die Höhen des Mte. Grappa neuerdings glänzende Leistungen auszu¬ 
weisen. Besonders schwierige Verhältnisse fand das Regiment bei der Angriffs¬ 
vorrückung von Feltze über die verschneiten Berggipfel des Mte. Roneone und 
Mte. Praffolan auf den Mte. Pertica. Ganz auf sich selbst angewiesen, hat das 
Regiment in schweren Kämpfen den Feind aus mehreren Stellungen geworfen, 
zahlreiche Gefangene gemacht und schließlich den so wichtigen Mte. Pertica er¬ 
stürmt und hier 14 italienische Gegenangriffe siegreich abgewehrt. 
Zum Schluß sei noch der Tätigkeit des Regiments im Tonale-Abschnitt im 
Sommer 1918 gedacht. In seiner vom Mte. Tonale bis einschließlich Mte. Albiolo 
bezogenen Stellung, die es in kürzester Zeit zum Teil erst ausbauen und ver¬ 
stärken mußte, wehrte dieses brave Regiment alle italienischen Angriffe ab 
und hielt seine Stellungen unerschüttert bis zu dem unseligen Waffenstillstand, 
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