Volltext: Sagen aus dem oberen Mühlviertel (1)

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Die meisten Leute aber halten den Peter doch für einen viel 
zu braven Mann, der die Hilfe des „Bösen“ nie angenommen 
hätte. Daß er gewiß etwas „können“ hat, ist außer allen 
Zweifel; denn die Scharen, welchen er — geholfen hat, sind groß. 
In einer anderen, in der Umgebung von Haslach sehr 
I wunderlichen Geschichte über den „Spanner-Peter“ 
heißt es: 
Eine verfolgte Zigeunerbande suchte einstens im Hause 
Peters Zuflucht. Als Peter darob seine Bedenken äußerte, zog ihn 
die alte Zigeunermutter bei Seite und sagte feierlich: „Viel 
Glück, so wahr Gott im Himmel, wirst Du alles wissen und 
gesund machen, was ich Dir werde zeigen, wenn Du mit große 
ind kleine Zigeuner Erbarmen hast.“ — Peter Teufelsbrucker, 
ein sonst gutmütiger Mensch, behielt wirklich durch längere Zeit 
die Bande Tatsächlich soll er gleich nach dem Abzuge der Zi— 
geuner zu — „spannen“ angefangen haben. 
Viele behaupten, Peter Teufelsbrucker habe auf der Stuben⸗ 
decke ein unsichtbares Horchloch angebracht, das ihm das Ge— 
flüster, welches seine Hausleute den Leidenden abgenommen, ans 
Ohr führte. 
Von Wien, aus Steiermark, Rußland, Württemberg u. s. w., 
von Fürstinnen und anderen reichen Persoönlichkeiten gelangten 
Briefe an den Wundermann, beschwert mit vielem Gelde und 
begleitet von oft kostbaren Präsenten. Die Adresse lautete oft 
genug: „An Seiner Hochwürden und Gnaden .. den Herrn 
Teufels⸗Peter“, „Wunder-Peter“ u. s. w. 
Tatsache soll es sein, daß Peter einmal einem Herrn aus 
Wien genau die Zahl und Farbe seiner Pferde angeben konnte. 
Mu 19. Mai 1886 riß ihn der Sensenmann hinweg von 
seinem Hause Nr. 8 „auf der Haid“, das er sich vom Fellner 
Hans eingetauscht hatte. 
Unmutlelbat vor seinem Tode gestand Peter Teufelsbrucker 
noch, daß er „gar nichts habe können“, sondern die Leute auf 
ihr Drängen nur — „foppte“. 
Die „Wart“ in Sarleinsbach. 
„Wart“ nennt der Volksmund jene Häuserreihe im Markte 
Sarleinsbach, welche sich auf der Straße nach Putzleinsdorf 
hinzieht. Diese Stelle soll zu Anfang des Christentums in den
	        
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