Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

III. AINDSCHAFI 
Die Landschaft um Gmunden und ihre Entstehung. 
Von Bergrat Dr. Gustav Götzinger, Chefgeologen der geologischen Bundesanstalt in Wien. 
(Mit 4 Bildern.) 
Ohne Zweifel besitzt Gmunden eine der schönsten Lagen unter den Alpenstädten. Von 
so vielen Punkten der nahe dem Nordrand der Alpen gelegenen Stadt sind prachtvolle 
Einblicke in die verschiedenen südlichen Gebirgskulissen geboten, unter denen der Traunstein 
und das Höllengebirge am meisten hervortreten. Das wichtigste Landschaftselement ist aber 
der langgestreckte, in seiner Farbe den jeweiligen Himmelszustand wiederspiegelnde, zumeist 
blaugrüne See; er nimmt ein tiefes Loch, eine Gebirgswanne ein, derer man besonders 
gewahr wird, wenn man von einer der Höhen 
im Stadtgebiet den Blick gegen Süden richtet. 
Und gerade der Umstand, daß die einzelnen See— 
gestade an verschiedenartigen und verschieden— 
geformten Gebirgskulissen (Sandsteinzone und 
Kalkzone) sich ausbreiten, macht das Land— 
schaftsbild um Gmunden so überaus mannig— 
faltig, bunt, reich und lieblich. 
Gewiß sind in dieser Beziehung Analogien 
mit dem westlichen Nachbarsee, dem noch 
größeren Attersee gegeben: auch er durch— 
schneidet in seiner Nord-Süd-Erstreckung die 
gleichen Gebirgskulissen, jedoch sind die Anteile 
der Seeufer an den einzelnen Gebirgszonen 
(Sandstein- und Kalkzone) dort andere und 
daher ist auch der Landschaftscharakter ein 
geänderter Indem am Gmundnersee der Anteil 
der Seeufer an der Kalkzone ein viel größerer 
ist als beim Attersee, kann beim ersteren See 
die landschaftliche Schönheit auch 
höher bewertet werden. 
Dem Beschauer von einer der Höhen um 
die Villa Satori oder vom Kogel aus, bietet 
sich gegen Süd ein in hohem Maße kontra— 
stiertes Landschaftsbild dar: an der Ostseite 
des Sees ragt über die Kuppe des bewaldeten 
Grünberges das scharfe Profil des kahlen, weiß— 
grauen Kalkklotzes des zerschründeten Traun— 
Phot. Postkarten⸗gnduftrie A. G4 Wien ij. 
Traunsteinwand
	        
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