Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

Die Entwicklung der alten Salzhandelsstadt Gmunden zur internationalen Kurstadt 29 
fliegen ließ, in Gmunden komponiert. Noch ein Größerer hatte geistige Beziehungen zu diesem 
schönen Erdenfleck: Richard Wagner. In einer schönen Villa unweit Gmundens lebte 
Mathilde Wesendonk, deren fein gestimmte Briefe von hier innere Befriedigung und 
gefundene Ruhe bekundeten. 
Der die Liebe zum blumigen Gelände des reizvollen Tales im heißen Heimatempfinden 
noch besang, war der Dichter Franz Keim, der Lambacher Franzl. In klingenden Rhythmen 
erstand das Hohelied der Liebe zu dieser Heimat im „Traunstoanhoamweh“. Aus der 
kernigen Bergscholle dieses Bodens erwuchsen ihm die Gestalten eines Stephan Fadinger, 
aber auch tiefe Begeisterung zum Deutschtum, die im „Sturmlied der Siebenbürger Sachsen“ 
vom Arndtschen Feuer getragen, kraftvollsten Ausdruck fand. „Will ich mir selbst einen 
Namen geben, so soll er nur der Landlbua heißen“, verkündet er stolz. Die Begegnung mit 
Hebbel in Gmunden, dem er dichterisch nachstrebte, gehörte zu den nachhaltigsten Eindrücken 
in seinem Leben. Es war ihm nicht gegönnt, auf dem Boden der Heimat seiner dichterischen 
Tätigkeit nachzugehen. Aber sie blieb das Ziel seiner Sehnsucht immerdar und aus den 
späteren Lebensjahren sandte er der Heimatstadt folgenden poetischen Gruß: 
„Heimat, so lang ich leben werde, so lang ich atme, bin ich dein, 
Einst will ich ruh'n in deiner Erde bei Vater, Mutter, Schwesterlein. 
Du warst die Seligkeit des Knaben, du warst des Mannes Glück und Stern, 
Du hast das Liebste mir begraben, ich segne dich .. . ..“ 
So ist Sang und Klang um ein Stück Erde von den Edelsten des Geistes gewoben 
worden, in deren Reihe noch so mancher zu nennen wäre. Auch Adalbert Stifter hat 
seine dichterischen Träume darum gewunden und die lieblichen Hänge des Traunseetales als 
Hort der Glücklichen empfunden. 
Möge es stets Hüter finden, die sich der hohen Aufgabe bewußt sind, den Besitz als 
kostbarstes ideales Gut eines Volkes zu bewahren, das zum stolzesten Besitz des an Natur— 
schönheiten so reichen Ssterreich gehört und ein Jungbrunnen für Geist und Körper darstellt, 
den niemand vergeblich aufsuchen wird. 
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