Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

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Gmunden 
Bahn, das Gmundner Brauhaus und das herrliche Sanatorium. Gmunden war 
Kurstadt geworden. Die wichtigsten Voraussetzungen hiefür waren von dem weit— 
blickenden energischen Bürgermeister Kaltenbrunner geschaffen worden. Trotz vieler 
Anfeindungen hat er das Emporblühen des Kurortes ganz hervorragend gefördert. Unter 
den nachfolgenden Stadtoberhäuptern Franz Margelik, Notar Roman Puxrkandl 
und Dr. Ferdinand Krackowizer wurde emsig an der Ausgestaltung und Verschönerung 
der kurörtlichen Anlagen gearbeitet. Der letztere hat zudem die bittere Aufgabe zu erfüllen 
gehabt, die Gmundner in der Kriegs- und Nachkriegszeit in Ruhe und Ordnung beisammen 
zu halten und für deren Verpflegung und Unterkunft Sorge zu tragen, was ihm durch 
seine persönlichen Beziehungen zu der Bevölkerung auch gelungen ist. Der Umsturz nach 
dem Weltkriege stellte nun unsere Stadt wieder vor neue und schwierige Aufgaben. Die 
eigenartige geographische Lage der Seestadt, wie das neugeschaffene Staatswesen, diktierten 
auch hier Maßnahmen, die, nunmehr rechtzeitig ergriffen, ein Aufblühen unserer Kurstadt 
und damit eine stetige Besserung der Wirtschaftslage erhoffen lassen. Mit Unterstützung 
aller einsichtigen Kreise sowohl der Arbeiter, Gewerbetreibenden und der Beamtenschaft ist 
Gmunden am besten Wege, eine hervorragende Rolle als Fremdenstadt einnehmen zu können. 
Der gewaltigen Kraftanstrengung der jetzigen Gemeindevertretung unter ihrem 
Bürgermeister Dr. Franz Thomas war es vorbehalten, unsern schönen Kurort nicht nur 
zu neuem Leben zu erwecken, sondern ihm auch die gebührende Stellung unter seinen 
österreichischen Brüdern mit einem weit über die engen Heimatgrenzen geltenden guten Ruf 
zu erringen. 
Das nach historischen Vorlagen gänzlich renovierte Rathaus, die Anlage pracht— 
voller Parkanlagen, wie die bei der evangelischen Kirche, am Seebahnhof und am 
Hochkogel, die außerordentlich verbesserten Straßen und Plätze, die neugebaute Autostraße 
(beim Schlosse Mühlwang), die bedeutende Erweiterung und Instandsetzung des städtischen 
Kinderasyls mit kraftvoller Unterstützung seines derzeitigen Verwalters, des Herrn 
Direktors Plasser, das in herrlicher Lage neuerbaute, mit allen Bequemlichkeiten, selbst 
für den verwöhntesten Geschmack des Fremden ausgestattete Strandbad, die zielbewußte 
Förderung des städtischen und genossenschaftliche Wohnbauwesens, eine umfassende, 
großzügige Armenfürsorge und nicht zuletzt die sozial wichtige Verstadtlichung des 
Bestattungswesens verdankt unsere schöne Stadt dem jetzigen Bürgermeister mit 
seinem aufopferungsvollen Arbeitsstab. Was hier in der kurzen Spanne Zeit von fünf 
Jahren unter schwierigen Verhältnissen geleistet wurde, das ist in Wort und Schrift auch 
im Auslande bekannt und gewürdigt worden. 
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