Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

Altmünster 
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müdem Fleiße auf Reinanken, Riedlinge, Saiblinge, Lachsforellen und Hechte. Sie kehren 
nach harter Arbeit schwer oder leicht beladen heim, je nachdem das Wasser trüb oder klar 
war, und nun werden hauptsächlich die Riedlinge und die Reinanken geräuchert oder gebraten. 
Ist das geschehen, so eilen die rührigen Fischerinnen mit der frischen, leichten Ware in die 
Stadt, wo diese Traunseespezialität von Fremden wie Einheimischen gern gekauft wird. 
Fischer am Traunsee 
Die ganze bodenständige Bevölkerung hält treu am alten Brauchtum. Von den vielen 
schönen Bräuchen um Weihnachten seien erwähnt das Rauhnachtanschießen, das Aufstellen 
der Krippen, das Singen zu Herzen gehender Weihnachtslieder, das Turmblasen in der 
heiligen Nacht, das Räuchern und das Glöcklerlaufen. Dieser Brauch ist am Spätabend der 
feisten Rauhnacht, das ist am Vortage vor Heilig-Dreikönig. Wie fast in jedem Ort des 
Salzkammergutes läuft man auch in Altmünster an diesem Tage recht eifrig. Die Glöckler 
ziehen daher mit weißer Gewandung, die Glöcklerhaube auf dem Kopfe, den Glöcklerstab in 
der Hand und die Glöcklerschelle auf den Rücken gebunden. Das kräftige Läuten und die 
wunderliche Kopfbedeckung deuten auf den einstigen heidnischen Brauch hin, die Dämonen 
abzuwehren. In Altmünster hat sich noch mit dem Laufen eine schöne christliche Sitte ver— 
bunden. Die Glöckler versammeln sich nämlich auf dem Kirchenplatze, wo ein Stall auf— 
gestellt ist und bringen den drei Personen darin, die Josef, Maria und das göttliche Kind 
vorstellen, ihre Gaben; auch die heiligen Dreikönige kommen beritten daher, um dasselbe zu 
tun. Haben sie das getan, so singen sie einige unserer schönen, gemütstiefen Hirtenlieder. 
Wie Engelsgesang klingt es durch die Stille der Nacht. Leuchten dazu noch vom dunklen 
Himmel die hellen Sterne und liegt die Natur in glitzernder Hülle, so zieht in unsere Brust 
wahre Andacht des Herzens ein.
	        
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