Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

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Ebenzweier 
Eck. . ... 
Gmundnerberg 
Grasberg .. 
Großkufhaus. 
Kleinkufhaus 
Kleinreithe. 
Moos .. 
Mühlbache. 
Nachdemsee 
Neukirchen. 
Ort ... 
Reindlmühl 
Traunleiten 
Ortschaf— 
Gmunden 
Anzahl der 
Häuser Bewohner 
220 1058 
46 241 
45 330 
137 689 
128 659 
6 28 
6 
368 
5 
247 
407 
1220 
775 
571 
575 
7179 
Übertrag 
17 
90 
223 
101 
100 
89 
Summe.. 1252 
Im Jahre 1923 hatte die Gemeinde also 1252 Häuser mit 7179 Bewohnern; heute 
dürfte die Häuser- und Einwohnerzahl um ein Beträchtliches gestiegen sein. Die Bewohner 
befassen sich hauptsächlich mit Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Industrie. Es sind in 
der Gemeinde drei namhafte Fabriken u. zw. die Zementfabrik Hatschek, die Baumwollspinnerei 
Theresienthal und die Keramikfabrik in Traunleiten; hier ist auch das große Kraftwerk 
Stern K Hafferl. Die Viechtauer Heimarbeit ist leider durch die zunehmende Fabriksindustrie 
'ast ganz verschwunden. Das ehemalige Heer von Drechslern, Löffelmachern und Schnitzern, 
die in der Blütezeit ihre Waren bis nach Ungarn, den Balkanstaaten, nach Böhmen und 
bis zum Rhein verkauften, ist ganz klein geworden. Heute beschäftigen sich damit nicht mehr 
als sieben Familien. Die Waldbestände der Gegend sind größtenteils Eigentum des Staates. 
Die Holzschlägerungen werden von den Holzknechten ausgeführt, jenen tüchtigen, wackeren 
Arbeitern, die nicht ohne Lebensgefahr ihrem schweren Berufe obliegen und in den Holz— 
nechtstuben draußen tief im Walde ein Leben führen, das in seinen Gepflogenheiten diese 
Menschen zu einem für sich abgeschlossenen Völklein unserer Bergheimat stempelt. Leider ist 
das Bestreben vorhanden, die ständige, pensionsberechtigte Arbeiterschaft aufzulösen. Zwei 
bedeutende Sägewerke, die der Herren Rumpelmayer in Neukirchen und Weiermayer in 
Nachdemsee, verarbeiten die Baumstämme zu Schnitt- und Bauholz, das zumeist ins Aus— 
land verfrachtet wird. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung sind Kleinbauern, denen die 
Viehzucht das ersetzen muß, was vom Getreidebau fehlt. Sie sind arbeitstüchtige, fleißige 
Leute, die treu an ihrer Scholle hängen und die Heimatliebe und Heimatglaube fest in 
ihrem Herzen verankert haben. Auch ungefähr 14 Berufsfischerfamilien sind in der Gemeinde. 
Sie wohnen in niedlichen Häusern am Ufer des Sees und schon von weitem bemerkt man 
ihre Berufszeichen, die aufgespannten Netze und die malerischen Holzhütten, worin die Räucher— 
kisten und die Fischherde stehen. Frühmorgens, wenn die Welt noch im tiefsten Schlummer 
liegt, sind sie schon mit ihren Plätten weit im See. Sie fischen dann mit nimmer—
	        
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