Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

XI. STADTISCHE EINRICHTUNGEN 
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Das Feuerlösch— und 
Rettungswesen der freiwilligen Stadtfeuerwehr Gmundens. 
Von Franz Gerhart. 
Die heutige freiwillige Stadtfeuerwehr Gmunden wurde im Jahre 1866 unter dem 
damaligen Bürgermeister Franz Schleiß gegründet, welcher auch ihr erster Kommandant 
wurde. Die eigentliche Anregung zur Gründung ging vom Turnverein aus und wurde diese 
Absicht durch einen verheerenden Brand in Bad Ischl im Jahre 1865 und der daraus 
erwachsenen Unruhe in der Nachbarstadt Gmunden aufs kräftigste gefördert. Eine eigentliche 
Tätigkeit ist aber erst im Jahre 1869 wahrnehmbar. Durch namhafte Spenden von Seite 
höchster Herrschaften: wie Kaiser Franz Josef J. Königin Marie von Hannover, Herzog von 
Cumberland uff., ist die Anschaffung von Geräten und Monturen möglich geworden. Die 
Tätigkeit beruhte anfänglich lediglich im Branddienste. 
Im Jahre 1874 wurde ein Hydrophor angekauft und damit der Gerätebestand um ein 
ausgiebiges Gerät vermehrt. Das Jahr 1871 brachte die neue Feuerpolizeiordnung und 
wurde damit den Feuerwehren der Weg zum vorbeugenden Brandschutz gewiesen. Die Feuer— 
wehr widmete sich seit dieser Zeit eingehend der Feuerbeschau, welche alljährlich durchgeführt 
wird. Nach dem großen Unglück, welches der Ringtheaterbrand hervorgerufen hat, wurde 
von der k. k. Bezirkshauptmannschaft ein geregelter Wachdienst im Theater in Gmunden 
angeordnet. Am 30. November 18092 erfolgte die Eröffnung der neuen städtischen Wasser— 
leitung mit einem in der ganzen Stadt verzweigten Hydrantensystem. Die Feuerwehr hat 
damit ein ausgezeichnetes Hilfsmittel in die Hand bekommen. Im gleichen Jahre errichtete 
man eine Sanitätsabteilung, welche sich auch mit dem Transport Kranker und Verunglückter 
zu befassen hat. Gründer dieser Abteilung war der verstorbene Altbürgermeister Obermedizinalrat 
Dr. Ferdinand Krackowizer, Ehrenmitglied der Stadtfeuerwehr. Anfänglich mit von Hand 
ziehbaren Räderbahren ausgerüstet, wurde dieser Abteilung später ein pferdebespannter 
Wagen von den Frauen Gmundens gespendet, dem im Jahre 1925 ein Sanitätsauto folgte. 
Aber auch die Feuerwehr ist nicht stehen geblieben. Der Gerätepark wurde ergänzt und zwar 
durch zwei Schubleitern, ein Spritzenauto und Gasmasken. Die rechtzeitige Erneuerung des 
Schläuchebestandes bleibt eine besondere Hauptaufgabe. Im freundschaftlichen Zusammen— 
arbeiten mit der Schloßfeuerwehr des Herzogs zu Braunschweig mit deren Motorspritze und 
im Zusammenhange mit den nächstgelegenen Nachbarfeuerwehren Ort und Altmünster mit 
ihren automobilen Geräten, ist der Stadt Gmunden, nach menschlichem Ermessen ausgiebiger 
Schutz in Feuersgefahr gegeben. Hat nach außen hin sich das Bild an den Geräten grund— 
legend geändert, so blieb die erprobte innere Organisation dieselbe. Die alte Einteilung in 
Steiger-, Hydranten- und Spritzenabteilungen ist fallen gelassen worden und dafür sind 
Abteilungen dem Alter und der Dienstzeit entsprechend eingeführt.
	        
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