Volltext: Gmunden und der Traunsee (V / 1929)

Gesundheitspflege 
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Parkanlage an der Esplanade 
Phot. Adler, Wien 
sinken, wozu noch der Umstand beitrug, daß die Mütter, wegen der schwierigen Beschaffung 
von Kuhmilch, auf das Selbststillen ihrer Kinder angewiesen waren. Unter der steigenden 
Not der Nachkriegsjahre war wieder ein leichter Anstieg zu bemerken, doch schon im Jahre 
1922 begann sie beträchtlich abzunehmen bis auf 55 und darunter, womit wir uns den 
günstigen Zahlen der nordischen Länder stark genähert haben. 
Auch auf dem flachen Lande und in den Bergen ist es uns gelungen, die Säuglings— 
sterblichkeit stark herabzudrücken. Das wirksamste Mittel hiefür war die eifrige Stillpropaganda, 
die in der Mutterberatungsstelle, bei den Hausbesuchen der Schwestern und bei ihren 
Sprechstunden und in vielen Vorträgen getrieben wurde. Hatte es früher in den ländlichen 
Ortschaften 20284 Todesfälle unter den Kindern im ersten Jahre gegeben, so sind diese 
Zahlen heute meist um 10 und 125. 
Die Eintragungen der Hebammen weisen im ersten Halbjahre 1928 614 stillende 
Mütter auf, in Gmunden selbst 79 5. Leider ist die Stilldauer oft sehr kurz. Sehr selten ein 
Jahr. Meist wird schon nach dem ersten Vierteljahr dem Kinde die natürliche Nahrung entzogen. 
Außer der Fürsorge für Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder, der im Jahre 1928 
auch noch eine Schwangerenfürsorge angegliedert wurde, bestehen in Gmunden, insbesondere 
für Kleinkinder noch eine Reihe von Einrichtungen, die geeignet sind, elternlosen oder ver— 
wahrlosten Kindern Unterkunsft, Verpflegung, Wartung und Erziehung zu bieten. Im 
städtischen Waisenhause (Kinderasyl) finden 25 Zöglinge vollständige Kost und Unterkunft.
	        
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