Volltext: Handbuch für Universitäts- und Studien-Bibliotheken sowie für Volks-, Mittelschul- und Bezirks-Lehrerbibliotheken Österreichs

Bibliographien. 
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Werke und die literar-historischen Werke gewähren demselben die 
Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung und Erweiterung der 
einzelnen Literaturgebiete. 
a) Bibliographie^ 
Nachdem die Literatur seit dem 18. Jahrhunderte, und ins 
besondere im gegenwärtigen Jahrhunderte, sich quantitativ zu einem 
für den Einzelnen unbeherrschbaren Gebiete erweitert und zur 
Orientierung auf diesem die Bibliographien hervorgerufen hat, so 
ist auch die Anzahl dieser bereits wieder zu Tausenden von 
Werken angewachsen, welche selbst schon eine nicht unansehnliche 
Bibliothek bilden. Die Anlage der Bibliographien ist eine ver 
schiedene. Sie erscheinen entweder periodisch in regelmäßigen 
Zeitabschnitten, wöchentlich, wie Hinrichs „Allgemeine Biblio 
graphie für Deutschland,“ die „Österreichische Buchhändler- 
Correspondenz,“ die „Bibliographie de la France,“ oder monatlich, 
wie die von Brockhaus herausgegebene „Allgemeine Bibliographie,“ 
oder halbjährig, wie Hinrichs „Bücherverzeichnis,“ oder sie fassen 
die in größeren Zeitabschnitten erschienenen Bücher wieder zu 
sammen, wie Kaysers „Index locupletissimus,“ welcher die in 
Deutschland erschienenen Bücher alle fünf Jahre in Einem Alphabete 
zusammenstellt, oder wie Querard die französische Literatur von 
1827 bis 1844 und Lorenz von 1840 bis 1875 zusammenfassen; 
sie sind ferner entweder alphabetisch, oder chronologisch, oder 
systematisch, oder nach mehreren dieser Systeme zugleich an 
gelegt; sie führen die Büchertitel entweder einfach oder kritisch 
und räsonnierend vor, sie streben ferner in Hinsicht des Umfanges 
entweder die möglichste Vollständigkeit an oder sie enthalten 
bloß die wichtigsten Werke. Da somit eine minutiöse Eintheilung 
dieser Werke auf Grund ihres Inhaltes und der Form ihrer Anlage 
sehr compliciert und der Übersicht über diese Literatur eben 
nicht sehr förderlich wäre, andererseits aber für die Benützung 
dieser Werke die autoptische Kenntnis derselben ohnehin noth- 
wendig ist, so dürfte zunächst die Eintheilung dieser Werke in 
folgende vier Hauptgruppen genügen: 1. allgemeine Bibliographien, 
welche die literarischen Erzeugnisse aller Völker und aller Zeiten 
mehr oder weniger vollständig enthalten; 2. nationale, welche die 
Literatur einzelner Nationen, 3. ivissenschaffliehe, welche die Lite 
ratur einzelner wissenschaftlicher Gebiete, und 4. locale, welche die 
Verzeichnisse einzelner örtlicher Büchersammlungen, z. B. Biblio 
thekskataloge, Antiquarkataloge u. s. w., enthalten. Eine reiche 
Übersicht über diese Literatur gewährt das höchst verdienstliche 
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G-rassauer, Handb. für Bibliotheken.
	        
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