Volltext: Handbuch für Universitäts- und Studien-Bibliotheken sowie für Volks-, Mittelschul- und Bezirks-Lehrerbibliotheken Österreichs

Bücher. 
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y) Handschriften. 
Die Beschreibung der Handschriften unterscheidet sich 
wesentlich von jener der Druckschriften und erfordert besondere 
palaeographische, literarhistorische und wissenschaftliche Fach 
kenntnisse. Eine genaue Kenntnis des mittelalterlichen Schrift 
wesens ist unumgänglich nothwendig. (Vgl. Wattenbach, Das 
Schriftwesen des Mittel alters, 2. Auf!., Leipzig 1875, welches 
auch ausführliche Literaturangaben enthält.) 
Die Handschriftenkataloge, welche die Pariser National 
bibliothek, die Marcusbibliothek in Venedig, die Wiener Hof 
bibliothek u. s. w. herausgegeben haben oder noch edieren, und 
in welchen besonders Delisle und Valentinelli mustergiltige 
Beschreibungen liefern, enthalten viel belehrenden Stoff über 
die Form, in welcher die Handschriften zu beschreiben sind. 
Vor allem muss stets der Grundsatz vor Augen gehalten 
werden, dass die Beschreibung sich auf alle Merkmale der Hand 
schrift in der Art erstrecken muss, dass der Leser der Beschreibung 
eine möglichst genaue Vorstellung von der äußeren Form und 
von dem Inhalte und selbst von der Geschichte der Handschrift 
erhält. 
Das Grundblatt wird demnach drei Abschnitte enthalten, 
wovon der erste die äußere Form, der zweite den Inhalt des 
Manuscriptes und der dritte verschiedene Bemerkungen historischen 
oder anderen Inhaltes über die Handschrift behandelt. 
a) Außere Beschreibung. An Stelle des Ordnungswortes 
bei Druckschriften setzt man bei den Handschriften auf dem 
Grundblatte Ms., ferner die Sprache, in welcher dieselbe geschrieben 
ist und die Nummer, unter welcher dieselbe der Bibliothek ein 
verleibt ist, z. B.: Ms. latinum 2047. 
Hierauf ist anfänglich zu bemerken, ob die Handschrift ein 
Buch (Codex) oder eine Bolle (Eotulus) ist. 
Ferner ist der Stoff 1 ) der Handschrift zu bezeichnen. Der 
selbe ist entweder aus den dünnen Schichten des Zellengewebes 
des Papyrus verfertigt (Charta papyracea) oder aus Thierhäuten 
verfertigt (Pergamentum, membranum) oder er ist Baumwollen 
papier (Charta bombycina, gossypina, cuttunea, xylina) oder 
b Wehrs, G. F. Vom Papier, den vor der Erfindung desselben üblich 
gewesenen Schreibmassen. Halle 1789,90. 8°. 728 S. und Supplemente.
	        
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