Volltext: Kreuzenstein

Entstehung der Korneuburger Tieflandsbucht ursprünglich einer Erdkrusten¬ 
bewegung, einer Senkung der Erdkruste, zuzuschreiben ist; dieses Senkung s- 
felö war dann Meer und wurde später landfeft?) 
Am Fuße des Kreuzensteiner Burgberges liegen einige Häuser, die noch 
zu dem Orte Leobenborf gehören; Leobenborf, im 12. Jahrhundert Liubendorf, 
im 15. Jahrhundert Leubenborf <Dorf eines Liupmann mhd. Liepmann), 1203 
schon Pfarre, war der Amtssitz der Kreuzensteiner Herrschaft iSchloß, Maierhof, 
Körnerhaus (Schüttkasten). 
Die Straße zur Burg führt durch einen Föhrenwald, der einer Auf¬ 
forstung der früher kahlen Berghänge zu danken ist. 
Im Angesicht des durch eine Zugbrücke und ein Fallgitter gesicherten 
Burgeingangs wollen wir uns die Geschichte der BurgH vergegenwärtigen, wozu 
uns die an der Burgmauer angebrachten Wappen der ehemaligen Besitzer anleiten. 
Zum erstenmal wirb Kreuzenstein in einer Melker Urkunde vom 
Jahre 1115 genannt. Bei der Einweihung der dem Stifte Melk gehörigen 
Pfarrkirche zu Weikendorf bei Gänserndorf im Marchfelde wurde der Besitzstand 
dieser Pfarre festgestellt: als Zeuge wirb Dietrich von Formbach (Dörmbach) 
und Diechtenstein angeführt, der sich nach seinem Wohnsitz „von Grizanestein" 
nennt, was wohEobiel wie «kreisrunder Stein" bedeutet (Stein — Burg), wenn 
es nicht die Burg eines Grizzo ist. Dietrich ist der Enkel jenes Pilgrim von 
Dörmbach (Ort in Bayern), der vom König Heinrich II. 1102 hier große Besitzungen 
erhalten und wahrscheinlich auch die Burg gebaut hatte. 1146 ist der Besitz durch 
Heirat der Tochter des letzten Formbachers mit dem Grafen Engelbert von 
Wasserburg (am Inn in Bayern) in den Besitz dieses Hauses gekommen, nach 
dessen Erlöschen die Burg dem Landesfürsten zufiel, der sie durch Kastellane, 
auch Pfleger oder Burggrafen genannt, verwalten ließ. 
Dieses Burggrafenamt verwalteten meist Adelige aus der Umgebung: manchmal 
aber wird Burg und Besitz als Pfand für Darlehen, die dem Landesfürsten 
gegeben wurden, verliehen; so ist 1433 Hans von Nohrbach für ein Darlehen 
von 1000 Gulden in den Besitz von Kreuzenstein gekommen, 1436 Ulrich von 
Cyhing, 1444 Caspar Schlick, der Kanzler des Kaisers Friedrich III. 
Erst im Jahre 1525 ist bas Gut, zu dem damals die Orte Gerasdorf im 
Marchfelde, Höbersdorf am Göllersbach, Leobenborf, Klein Nötz nördlich von 
Korneuburg und Pezzendors (jetzt Pettendorf bei Hausleiten am Wagram) gehörten, 
als erbliches Lehen dem Grafen Niklas Salm, der sich in der Schlacht bei 
Becker, Dr. 21., Das Viertel u. d. Manhartsberg (Heimatkunde „Niederösterreich", 
Heft 2) Vertag Haase. 
0) Paukert, Dr. Ioh., Kreuzenstein (in der Topographie von Niederösterreich hgg. v. 
Verein f. Landeskunde v. Nö.), dort auch die ältere Literatur angegeben. 
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