Volltext: Aegypten in Vergangenheit und Gegenwart

und Durrabrot in Oberägypten die Grundlage der 
Kost. Dazu werden mittags Ziegen⸗ oder Büffel— 
käse, Zwiebeln oder anderes rohes Grünzeug, 
Lattich⸗ oder Rettichblätter gegessen; im Frühling 
werden Gurken, im Sommer Wassermelonen, die 
das Land in großer Menge hervorbringt, verzehrt. 
Eine warme Mahlzeit wird nur abends eingenom— 
men; sie besteht gewöhnlich aus einer stark ge— 
salzenen Suppe von Zwiebeln oder Sauerampfer, 
die mit Butter oder bei den Armeren mit Lein⸗ oder 
Sesamöl zubereitet ist und mit eingetauchtem Brot 
gelöffelt wird. Im Sommer wird sie noch durch 
allerlei Kräuter, besonders durch Bamjen (Gie 
Früchte von Hibiscus esculentus) schmackhafter ge— 
macht. Fleisch wurde früher nur an den hohen 
Festen gegessen; doch leistet sich jetzt selbst der 
ärmste Bauer in Oberägypten gelegentlich ein 
Stück Hammel-, Ziegen-, Büffel- oder Kamel— 
fleisch. Der Genuß von Schweinefleisch ist dem 
Muhammedaner bekanntlich durch die Vorschrif— 
ten des Korans verboten. Von Hülsenfrüchten 
werden besonders viel Linsen und dicke Bohnen 
(Saubohnen) verzehrt; außerdem bilden Datteln 
ein sehr wesentliches Volksnahrungsmittel. Als 
Delikatesse kaut man ein Stück Zuckerrohr aus oder 
ißt an Fasttagen allerlei Süßigkeiten, die aus 
Honig und Zuckersaft bereitet werden. Das be— 
liebteste Genußmittel bildet aber Tabak, der 
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