Der Hausrat ist überaus ärmlich und besteht oft
nur aus mehreren Matten, einem Schaffell, Bin—
senkörben, einem kupfernen Kessel, Tonkrügen und
einigen Holzschüsseln. Daß es in derartigen Hütten
nicht besonders sauber aussieht, kann wohl als
selbstverständlich gelten. „Armut gebiert Schmutz:
in einer Erdhöhle, die eine vielköpfige Familie zu
beherbergen hat, deren Dach aus Lumpen besteht,
in einem Hof, wo allerlei Vieh und Kinder sich
tummeln, der zugleich als Wohn- und Schlafraum,
als Küche, Speisekammer und Stall dient, wird
nicht zu erwarten sein, daß Wand und Boden glän—
zen, die Geschirre blinken, die Gerätschaften am
wohlbestimmten Plätzchen liegen; wohl aber findet
der neugierige Besucher die Außenwände dicht
mit angepappten Kuhfladen tapeziert, die als
Brennmaterial zum Brotbacken und Kochen dienen.
Dickbauchige, triefäugige, nackte Kinder, von Fliegen
und Moskitos umschwärmt, kriechen umher, es
lausen sich in spärlicher Hülle die Weiber, auf dem
Erdboden strecken sich die Männer und Burschen
des Hauses, mit ihrem einzigen Wollrock, der als
Winter⸗- und Sommerkleid dient, bekleidet.“*
Die Nahrung des gewöhnlichen Agypters ist
überaus einfach und geht nicht viel über das täg—
liche Brot hinaus. Maisbrot bildet in Unterägypten
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Klunzinger, Bilder aus Oberägypten, S. 120.
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