fortgeschleppt; wo sich ein Widerstand erhob, wurde
er mit Feuer und Schwert niedergeworfen. So
mußte der in der Nähe der Insel Argo sitzende
Stamm der Schaitkije den Mut, sich dem ägyptischen
Eroberer nicht ohne weiteres zu unterwerfen, schwer
büßen. Er wurde in zwei Schlachten besiegt, Män—
nern und Weibern wurden die Ohren abgeschnitten
und von Ismail als Siegesbeute seinem Vater
nach Kairo geschickt.
Diese und ähnliche Grausamkeiten trieben die
Sudaner zu verzweifelter Wut, der schließlich Ismall
selbst zum Opfer fiel. Er wurde von dem Sultan
Nimr zu einem nächtlichen Feste nach dessen Haupt—
stadt Schendi eingeladen. Während man schmauste
und zechte, und die Agypter schon halb betrunken.
waren, ließ Nimr um das Haus Heu⸗ und Stroh—
bündel anhäufen und anzünden, so daß Ismall und
ein großer Teil seiner Offiziere bei lebendigem
Leibe verbrannten.
Die eroberten Gebiete des Sudans wurden un—
ter ägyptische Verwaltung gestellt und von einem
Statthalter, der seine Residenz in Chartum auf⸗
schlug, regiert. Die einzelnen Provinzen standen
unter Paschas, die alles daran setzten, die arme
Negerbevölkerung auszubeuten und möglichst viel
für ihre eigene Tasche und die Kasse des Staats
zu erpressen. Der Sklavenhandel stand in seiner
höchsten Blüte.
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