Volltext: Innviertler Heimatkalender 1925 (1925)

und unser Bauer hatte, obwohl er scheinbar dem Gespräch zuhörte, 
nicht wenig aufgepaßt, ob der Gaul zieht und wie er sonst ausschaut. 
Endlich läßt er los. „Da hast an altn Heita, Wiat," fanW er an., 
„Was wo aß denn an Ochsnbana vo dö Roß, wann miar so oana nöt 
redat, da bist Du fünfntoi älta als da Gaul, da möcht i glei an! 
Fünftnaßigen wettn! 
Dös Roß is earst acht Jahr alt, wannst was vastehst, Du'" 
„Was acht Joahr," laßt da Austragsbaua heraus, „und zehnö da- 
zua, schau seinö lange Zähnt an!" Der Simmerl stoßt den Bauern 
und raunt ihm zu: „Höchtnbiß ho aßt dös." „Du machst 's Kraut 
scho wieda sett! Daß so an Alta alls bessa vastöht und woaß,"' 
sagt kreuzsuchti da Wiat, „mit dö Zähn ziagP nöt und lausts nöt, 
schau aba feint Füaß an, mit bette rennt a Di und Dein Bauan 
Mitsamt seine Ochsn Roß hin, baß da's woaßt!" 
Alles lachte und ber Austragsbauer brummte: „Aba nöt weite 
als bis zum Roßmötzga!" Der war aber bloß brei Häuser weit weg. 
Jetzt lachte wieder alles bett Wirt aus. „No, tto, er tuajj fein Erbat 
fleißö," mischt sich der Sixenbaner Lenz ein, ber bisher stumm 
zugehört hatte, der Wirt hatte ihm 'mit einem Seitenblick zuge¬ 
blinzelt; „i fiag ’n allö Tag, er ziagt recht fleißö nnd lauft rech'js 
brav und von Altfein gar sott Reb; i kenn bös Roß nu als a> 
jungs, hatn ja mein Nachba auffa aus'n Gebirg als an Heiß’n und 
dös is nu goctr nöt so lang aus." 
„No also," sagt bet Wiat, „Du weast as bessa toiss’n als 'toia 
ba Segara, ba unb b’ Roß kennst a als toia Dana, haft ja scho gnua 
g'habt und gehandelt damit." „Ztooahundert is ea a wert und 
mehra nöt," schreit da Simmerl. „Natürli mit Dia als Draufgab," 
sagt da Wiat, „z'woahundatfuszgö Mag i do allwei, dös war nöt 
schlecht, für dös Roß!" „Dös satt d’ Elefantenzähtt alloatt scho 
toeat," fällt ba altö Segerere wieder drein.. Alles lacht; der Simmerl 
stößt wieder den Bauern und lispelt ihm zu: „Siegst as, so kennans! 
allö nöt." 
„Wannst nöt mei täglich« Gast toast, Segara," sagt da Wiat, 
nach« sagat i Dir scho was anbas für Dein Schlechtmacha, Du> 
brauchst ’n nöt z’habn bett Gaul unb Dir gab i ’n not um 300, 
daß das woaßt. Du Zahna!" „No, was kost ea denn ttacha richtö," 
fragt unser Bauer. „Mir war er eigentlö goar nöt fait," antwortet' 
da Wiat, „i gib’n a grab jhear, wann a a recht a guatS Platzli 
friagt, und toei nta mein Bruaba an feittiga juttga, dreijährigen 
allweil anfait." „Wia i scho g’sagt hatt, zwoanhunbert bearf oana all 
toei hergöbn," sagt ba Metzga Simmerl!" „Zwoahunbertfufzgö is 
.ea nu allwei «nta Bruba wert," ruft ber Sixenberger dazwischen^ 
der Wirt hat ihm hinter den Bauern zwei Finger gezeigt, das sind 
zwei Gulden, die er kriegt, wenn der Handel perfekt wird. 
Da steht der Bauer auf und schaut sich das Pferd an, Vau 
Vorne, von hinten und endlich will er ihm das Maul ausmachen, 
aus dem die langen Zähne hervorlugen. Die.arideren Gäste stehen 
auch Herum. „Schau’n nuar grab an, batst d’ was findft, was 
ecthm nöt zuagherat;' nacha derfst man vorrödu an Gaul, i zürn
	        
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